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Zucchini gießen » Richtig Zucchini wässern ohne Schäden!

Zucchini gießen
Viele Hobbygärtner fragen sich, wie man Zucchini gießen sollte. Die Frage ist auch wichtig, weil das Kürbisgewächs aus etwa 93% Wasser besteht. Die richtige Bewässerung entscheidet über die Gesundheit der Pflanze und wie ertragsreich die Ernte ausfällt.

Doch was gibt es zu beachten, wenn man seine Zucchini bewässern möchte? Und welche Fehler kann man beim Gießen machen?

 

Wie viel Wasser brauchen Zucchini?

Die Zucchini benötigt mindestens 5l pro Pflanze und Bewässerung. Das entspricht einer halben Gießkanne. Der Boden sollte gut durchnässt sein, ohne dass Staunässe entsteht. Bei Trockenheit kann der Wasserbedarf bis auf 10l ansteigen. Viel entscheidender als die Menge ist jedoch die Häufigkeit der Bewässerungen.

Bevor man mit dem Gießen der Zucchini beginnt, ist es sinnvoll die Bodenfeuchtigkeit mit dem Finger zu ertasten. Ist der Boden in tieferen Regionen genau so feucht wie in oberen Regionen, genügt es die Feuchtigkeit mit ein wenig Wasser zu erhalten. Ist der Boden hingegen auf ganzer Höhe trocken, sind mindestens 3 Liter angebracht.

Wichtig für die Zucchini ist, dass der Boden konstant feucht bleibt. Die Menge einer einzigen Bewässerung fällt weniger ins Gewicht.

 

Wie oft sollte man Zucchini gießen?

Die meiste Zeit genügt es Zucchini jeden zweiten Tag zu gießen. In besonders trockenen Perioden kann sich das Intervall bis auf 2 Bewässerungen am Tag verkürzen. Hier sollte möglichst morgens und abends bewässert werden, um der Verdunstung entgegenzuwirken.

Grundsätzlich gilt jedoch: Je häufiger desto besser. Die großen Zucchiniblätter spenden dem Boden zwar wertvollen Schatten, sind der Sonne jedoch desto mehr ausgesetzt. Ein konstant feuchter Boden begünstigt das Wachstum des Kürbisgewächses und gleicht den Wasserverlust aus.

 

Wie kann man besonders junge Zucchini-Pflanzen gießen?

Zieht man die Zucchinipflanze selbst, sollte man beim Gießen besonders vorsichtig sein. Man vermeidet einen starken Strahl, welcher die jungen Setzlinge aus der Erde spült. Stattdessen ist es sinnvoll zu einer Sprühflasche mit möglichst fein zerstäubtem Strahl zu greifen.

Verwendet man einen Anzuchtkasten mit Deckel* profitiert man zusätzlich vom Treibhauseffekt. Das Wasser verdunstet und bleibt in Tröpfchen-Form am Deckel hängen und perlt erneut ab. So geht bei jungen Pflanzen in den ersten Wochen nur wenig Wasser verloren.

Dennoch ist es sinnvoll besonders bei jungen Pflanzen täglich zur Sprühflasche zu greifen.

 

Was sind übliche Fehler bei der Bewässerung von Zucchini?

Kein Wasser auf die Blüten und Blätter der Zucchinipflanze

Bei der Bewässerung sollte möglichst nah an der Erde gearbeitet werden. Das Gießen über die Blätter und Blüten kann bei ungünstigen Konditionen die Bildung Pilzkrankheiten fördern. Zwar ist dies ein seltenes Phänomen, dennoch ist es in meinen Augen sinnvoller jedes Risiko zu vermeiden.

Aber das Gießen nah am Boden hat noch einen weiteren Vorteil: Die großen Blätter der Zucchini spenden eine Menge Schatten, welche das Wasser im Boden nur langsam verdunsten lassen. Wasser auf den Blättern und Blüten ist hingegen einer direkten Verdunstung ausgesetzt.

Dieser Tipp schont die Pflanze also nicht nur vor Krankheiten, sondern spart auch Wasser ein.

 

Kein kaltes Wasser zum Gießen der Zucchini verwenden

Durch zu kaltes Wasser werden Zucchini in einen Kälteschock versetzt, welcher das Wachstum hemmt. Im schlimmsten Fall können die Zucchini durch regelmäßiges Gießen mit kaltem Wasser eingehen. Ideal ist Wasser auf Temperatur der Umgebung. Regenwasser, welches in einer Tonne gesammelt wird, eignet sich entsprechend hervorragend, um die Zucchini zu gießen.

Arbeitet man mit einem Brunnen oder kaltem Wasser aus der Leitung, ist es sinnvoll das Wasser zuerst in eine Tonne oder Zisterne zu pumpen. Dort passt sich die Temperatur des Wassers an die Umgebung an.

Mithilfe einer Gartenpumpe* kann man die Tonne dann problemlos entleeren und das Wasser zur Bewässerung des Gemüses nutzen.

 

Die Bewässerung zu falschen Tageszeiten vermeiden

Wer seine Zucchini gießen will, sollte idealerweise den frühen Morgen wählen. Die Bodentemperatur ist über die Nacht abgekühlt und es ist eine möglichst geringe Verdunstung zu erwarten. Zweite Wahl ist der Abend sobald keine Sonne mehr auf das Beet scheint.

Keinesfalls sollte man das Gemüse jedoch am Mittag gießen. Zum einen verdunstet das Wasser durch die direkte Sonneneinstrahlung sehr schnell und zum anderen können die Pflanzen verbrennen. Die Sonnenstrahlen werden durch die Wassertropfen auf den Blättern gebündelt. Die Blätter werden dadurch beschädigt.

Das Resultat können großflächige braune Stellen und das Absterben von Teilen der Zucchinipflanze sein.

 

Zucchini zu lange an der Pflanze lassen

Bei etwa 10 bis 20 Zentimetern Länge sind die Zucchini erntereif. Lässt man das Gemüse an der Pflanze weiterwachsen, muss man auch öfter zur Gießkanne greifen und die Zucchini gießen. Da es oftmals ohnehin große Unterschiede in der Größe gibt, empfehlen wir erntereife Zucchini auch so bald wie möglich zu ernten.

Das ermöglicht den kleineren Zucchini sich schneller zu entwickeln und verringert den Wasserbedarf der gesamten Pflanze.

 

Den Wasserspeicher des Bodens verbessern: 3 Tipps, um die Verdunstung zu reduzieren

Das Mulchen des Bodens hilft Wasser besser zu speichern

Rund um die Zucchinipflanze kann man den Boden mulchen, um Wasser besser vor Verdunstung zu schützen. Neben den großen Blättern ist so noch eine weitere natürliche Schicht vorhanden, die die Sonnenstrahlen abhält direkt auf den Boden zu treffen.

Zum Mulchen von Beeten eignet sich Rasenschnitt hervorragend. Diesen lässt man zunächst einen Tag an der Sonne antrocknen bevor man ihn im Beet verwendet. Der Boden wird gleichmäßig mit dem Rasenschnitt ausgelegt. Ein positiver zweiter Effekt ist, dass durch die Zersetzung des Rasens zusätzliche Nährstoffe das Wachstum der Zucchini unterstützen.

 

Die Erde lockern, um die Wasseraufnahme des Bodens zu fördern

Eine alte Gärtnerregel lautet „einmal hacken spart drei Mal das Gießen“. Die Lockerung der Erde hilft dem Boden Feuchtigkeit aufzunehmen. Zusätzlich wird durch die geringere Verdichtung weniger Wasser aus dem Boden herausgedrückt.

Wer eine verdichtete Erde rund um die Zucchini hat, sollte zu einem Handgrubber greifen und die Erde rund um die Pflanze auflockern.

 

Gartenvlies rund um die Zucchini-Pflanze zur Wasserspeicherung

Legt man rund um die Zucchinipflanze Gartenvlies aus kann dieses helfen die Feuchtigkeit im Erdreich zu halten. Das verdunstende Wasser sammelt sich in der Regel am Vlies selbst und perlt erneut ab. So spart man Wasser ein und kann auf die ein oder andere Bewässerung verzichten.

Ein weiterer Vorteil ist, dass sich weniger Unkraut breitmacht. Das Vlies ist für Unkraut undurchdringbar. In der Regel konkurrieren Unkräuter mit dem Gemüse um wertvolle Nährstoffe. Bei jungen Pflanzen gestaltet sich die Anwendung von Gartenvlies leichter als bei älteren: Man kann die Pflanze durch ein Loch im Vlies durchführen.

Der letzte Vorteil des Vlieses ist, dass die erntereifen Zucchini weniger durch die Ernte beschmutzt werden. Besonders nach einer Bewässerung ohne Vlies können matschige Flecken auf den Zucchini hinterbleiben. Das Vlies hält die erntereifen Zucchini sauber.

 

Warum ein Gewächshaus keine gute Idee ist, um bei Zucchini Wasser zu sparen

Zwar halten Gewächshäuser gut Feuchtigkeit und ermöglichen so eine ausreichende Nässe der Erde, dennoch sollten sie bei Zucchini möglichst bedacht eingesetzt werden. Zucchini sind bei feuchtem Klima besonders anfällig für Mehltau.

Die Folge kann sein, dass die Blätter teilweise oder komplett absterben.

 

Kann man die Bewässerung von Zucchini automatisieren?

Besonders bei Zucchini kann es sinnvoll sein auf eine automatische Bewässerung des Beetes zu setzen. Bei langer Trockenheit müsste man ansonsten zwei Mal am Tag zur Gießkanne oder dem Gartenschlauch greifen.

Bewässerungscomputer kann man auf bestimmte Uhrzeiten, Zeitintervalle oder in Verbindung mit Feuchtigkeitssensoren auf die Trockenheit einstellen. Das Gerät wird zwischen Wasserhahn und Schlauch gesteckt. Selbstverständlich ist auch ein manuelles Einschalten bei Bedarf möglich.

Ich empfehle diesen einfach bedienbaren Bewässerungscomputer von Gardena*

In Verbindung mit dem Micro-Drip-System* werden die Zucchini so konstant feucht gehalten auch, wenn man selbst mal die Bewässerung vergisst.

 

Das sind wertvolle Zusätze im Gießwasser für die Zucchinis

Mit Brennnesseljauche im Verhältnis 1:10 Zucchini gießen

Brennnesseljauche ist ein wahres Wundermittel. Es versorgt die Zucchini mit wertvollen Nährstoffen und macht sie resistenter ggü. Krankheiten. Um die Brennnesseljauche aufzusetzen benötigt man auf einen Liter Wasser etwa einen Kilogramm Brennnesseln.

Dabei spielt es keine Rolle, ob beim Herausreißen der Nesseln auch andere Unkräuter vorhanden sind. Man zerkleinert alles grob und fügt es in einen verschließbaren Eimer. Das Wasser wird hineingefüllt und der Deckel wird auf den Eimer gelegt (nicht verschließen). Unter täglichem Umrühren entsteht innerhalb von 2 bis 3 Wochen die Jauche. Sobald keine Blasen mehr aufsteigen, ist der Gärprozess abgeschlossen.

Um den Gestank zu mindern, kann man Urgesteinsmehl hinzugeben.

Um das Mischen zu vereinfachen, gebe ich in einer Gießkanne von zehn Litern etwa einen Liter Jauche und neun Liter Wasser hinzu. Mit dem Gemisch gieße ich die Zucchini nah am Boden.

 

Flüssigdünger beim Gießen der Zucchini verwenden

Flüssigdünger fördert das Wachstum der Zucchini und enthält wie jeder gewöhnliche Dünger auch Stickstoff, Phosphor und Kalium in einem abgestimmten Verhältnis. Wächst die Pflanze nur sporadisch kann dies auf einen Nährstoffmangel zurückzuführen sein.

Der spezielle Flüssigdünger wird in kalkarmen Wasser oder Regenwasser im angegebenen Verhältnis vermischt. Keinesfalls darf man zu viel des Düngers nehmen, da ansonsten der Tod der Zucchinipflanze eintreten kann. Stets zu beachten sind alle Hinweise des Herstellers auf der Verpackung.

 

Fazit: Zucchini sind einfach zu bewässern, wenn man ein paar Kleinigkeiten beachtet

Wer nah am Boden bewässert und immer darauf achtet, dass der Boden feucht ist, wird sich schon bald einer großen Ernte erfreuen können. So kompliziert, wie sich manche die Bewässerung vorstellen, ist sie eigentlich nicht. Wichtig ist, dass man unter keinen Umständen zur Mittagszeit bewässert, da ansonsten die Blätter Schäden erleiden können und wertvolles Wasser einfach verdunstet.

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