In diesem Artikel besprechen wir alles, was man rund um das Thema der Lagerung von Kirschen wissen muss!
Wie sollte man frische Kirschen lagern?
Kirschen werden mit Stiel im Kühlschrank gelagert. Ohne Stiel entweicht die Flüssigkeit zu schnell und man bietet Bakterien eine Angriffsfläche. Optimalerweise lagert man Kirschen in einer mit Küchenpapier ausgelegten Dose. Der Deckel wird nur lose draufgelegt, damit Feuchtigkeit entweichen kann.
Das Küchenpapier saugt restliche Flüssigkeit auf. Dies ist vor allem wichtig, um der Schimmelbildung vorzubeugen. Weniger empfehlenswert ist die Lagerung in einer Plastiktüte. In dieser sammelt sich das Kondenswasser. Zudem herrscht eine mangelnde Luftzirkulation, die letztendlich schnell zur Schimmelbildung führen kann.
Kirschen sind im Gegensatz zu anderen Früchten nicht kälteempfindlich und sollten auch kühl bei etwa 8°C gelagert werden. Das Gemüsefach ist auch perfekt zur Aufbewahrung von Kirschen geeignet.
Trick bei Eigenanbau: Maden aus Kirschen vor Lagerung loswerden
Um Maden aus selbst angebauten Kirschen zu vertreiben, gibt es einen uralten Geheimtipp: Man mischt einem Eimer Wasser genug Zucker unter. Die Kirschen werden nun in das Zuckerwasser gelegt.
Das Gemisch lässt man etwa 12 Stunden stehen und wartet bis die Maden die Kirschen verlassen. Danach kann man sie an der Oberfläche des Wassers abschöpfen.
Wie lange sind frische Kirschen haltbar?
Frische Kirschen sind bei richtiger Aufbewahrung im Kühlschrank drei Tage haltbar. Friert man die Kirschen ein, kann man mit einer Haltbarkeit von etwa 9 Monaten rechnen. Eingekochte Kirschen oder Kirschenmarmelade kann bis zu einem Jahr lang haltbar sein.
Wie erkennt man frische Kirschen?
Frische Kirschen sind prall und glänzen. Sitzt der Stiel noch fest an der Frucht, ist das ein weiteres Anzeichen von Frische. Dieser sollte stets dran sein, um Feuchtigkeitsverlust zu vermeiden. Risse und braune Druckstellen sollte man meiden. Diese sind besonders für Fruchtfliegen eine beliebte Angriffsstelle.
Ein weiteres Zeichen für die Reife ist die die Farbe: je dunkler die rote Farbe ist, desto reifer sind die Kirschen. Reifere Kirschen sind anfälliger für Druckstellen, da sie in der Regel weicher sind.
Wie kann man Kirschen länger haltbar machen?
Kirschen reifen im Gegensatz zu anderen Früchten nach der Ernte nicht mehr nach. Deswegen ist es nicht sinnvoll die Kirschen früher zu ernten, um eine längere Haltbarkeit zu erreichen.
Kirschen in Gefriertruhe lagern: Bis zu 9 Monaten haltbar
Kirschen kann man problemlos einfrieren. Dazu wäscht man zunächst die Kirschen inklusive Stiel. Das Entfernen der Stiele würde eine offene Stelle verursachen, über die das Wasser in die Kirsche gelangt. Der Geschmack der Frucht verwässert.
Danach hat man die Wahl: Entweder man friert Kirschen entsteint oder mit Stein ein. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile.
Kirschen ohne Stein einfrieren
Entsteinte Kirschen sind besser zur späteren Weiterverarbeitung geeignet. Man kann sie direkt nach dem Entnehmen aus der Gefriertruhe weiterverwenden. Der Nachteil ist, dass die Kirschen zunächst nebeneinander angefroren werden müssen. Der Sinn dahinter ist, dass sich die Früchte im Kühlfach später nicht miteinander verkleben.
Dazu legt man die entsteinten Früchte auf einem Backpapier nebeneinander in die Gefriertruhe. Erst nach etwa zwei Stunden kann man sie gemeinsam in einen Gefrierbeutel legen.
Zum Entsteinen empfehlen wir einen Kirschentkerner zu wählen. Das Gerät ist kostengünstig und erspart bei größeren Mengen eine Menge Arbeit. Dieses Modell ist besonders hilfreich, da direkt mehrere Kirschen eingefüllt werden können*.
Kirschen mit Stein einfrieren
Auch beim Einfrieren mit Stein muss man den Stiel entfernen. Im Gegensatz zum Entkernen verliert man jedoch wesentlich weniger Saft. Die Kirsche kann komplett eingefroren werden.
Der größte Vorteil ist, dass man die Kirschen direkt zusammen in einem Gefrierbeutel aufbewahren kann. Man kann sich weniger Gedanken, um das Verkleben der Früchte machen.
Des Weiteren lassen sich die Steine nach dem Einfrieren besser entfernen. Dazu nimmt man in der Regel ein Messer. Der Kern klebt nicht mehr so fest in der Frucht.
Kirschen durch Einkochen haltbar machen
Zum Einkochen von Kirschen benötigt man 400 Gramm Zucker, 1 Liter Wasser und 1 Kilogramm Kirschen. Zunächst mischt man den Zucker in das Wasser und wartet bis das Zuckerwasser kocht. Danach gibt man die gewaschenen und auf Wunsch entsteinten Kirschen hinzu.
Nach etwa 5 Minuten können die Früchte heiß in sterilisierte Einmachgläser eingefüllt werden. Diese verschließt man sorgfältig. Nach dem Verschließen werden sie zum Abkühlen kopfüber aufbewahrt.
Diese Methode hat den Vorteil, dass Bakterien und Pilze effizient abgetötet werden. Die Kirschen sind mindestens ein Jahr lang haltbar.
Kirschmarmelade kochen & lagern
Kirschmarmelade lässt sich problemlos über ein Jahr lang lagern. Besonders beliebt ist dies, wenn man einen Kirschüberschuss aus eigenem Anbau hat und unmöglich alle Kirschen frisch essen kann.
Um Kirschmarmelade zu kochen werden etwa 1 Kilogramm Kirschen gewaschen und entkernt mit 500 Gramm Gelierzucker und dem Saft einer halben Zitrone vermischt. Das Zucker-Kirsch-Gemisch lässt man für etwa 4 Stunden ziehen. Danach gibt man etwa 250 Milliliter Wasser hinzu.
Als letzten Schritt lässt man alles für etwa 30 Minuten langsam vor sich hin köcheln. Wer keine Fruchtstücke in der Marmelade haben möchte, kann nun einen Pürierstab zur Hand nehmen und die Früchte zerkleinern.
Danach füllt man die Marmelade in sterilisierte Einmachgläser. Zum Sterilisieren genügt es diese in heißem Wasser zu kochen. Es hat sich bewährt Marmelade gut verschlossen kopfüber abkühlen zu lassen.
Kirschkompott kochen & kühl lagern
Ähnlich wie Kirschmarmelade wird auch Kirschkompott zubereitet, der im Kühlschrank ebenfalls länger haltbar ist als frische Kirschen. Dazu braucht man:
- 1 Kilogramm frische Kirschen
- 200 Gramm Zucker
- 500 Milliliter Wasser
- Gewürze: z.B. Vanille, Zimt
- Speisestärke
Zunächst vermischt man die Kirschen mit dem Zucker und lässt sie etwa 30 Minuten ziehen. Danach kocht man die Mischung mit dem Wasser etwa 15 Minuten lang. Etwas Speisestärke lässt den Kirschkompott nach Belieben dickflüssiger werden. Der fertige Kompott kann wesentlich länger als frische Kirschen gelagert werden. Serviert wird Kompott z.B. zu Waffeln oder Pfannkuchen.
Wie kann man einen Befall bei Kirschen erkennen?
Befallene Kirschen sind nur bedingt zur Lagerung geeignet. Man muss den Befall zunächst entfernen. Doch wie erkennt man eigentlich, ob die Kirschen kleine Besucher haben?
Am einfachsten ist es die Kirschen aufzuschneiden. In der Regel kann man von einzelnen Kirschen auf den Zustand der gesamten Ernte schließen.
Äußerliche Hinweise, wie z.B. Löcher oder dunkle Stellen sind eine weitere Möglichkeit einen Befall zu erkennen.
Tipps & Tricks zum Lagern von Kirschen
Kirschen erst vor dem Verzehr waschen
Kirschen besitzen einen natürlichen Schutz, welcher mit dem Waschen verletzt wird. Hat man vor Kirschen frisch zu essen, ist es sinnvoll diese ungewaschen zu lagern. So faulen sie langsamer. Erst unmittelbar vor dem Verzehr werden die Kirschen gewaschen.
Dazu wäscht man die Früchte inklusive Stiel. Ohne Stiel würde das Wasser über die Öffnung den Geschmack im Innern verwässern.
Möglichst hohe Qualität & geringe Reisewege
Baut man Kirschen nicht selbst an, sollte man beim Kauf auf eine möglichst hohe Ausgangsqualität und geringe Reisewege achten. Mit jedem Tag, an dem die Kirsche nicht mehr am Baum hängt, verliert sie an Qualität. So gehen bspw. wertvolle Vitamine verloren und die Wahrscheinlichkeit der Fäulnis steigt.
Optimalerweise kauft man immer nur reife Kirschen, da diese nach der Ernte im Gegensatz zu z.B. Bananen nicht mehr nachreifen.
Lagerung im kühlen Keller
Der kühle Keller ist ein guter Ausweichort, wenn im Kühlschrank kein Platz mehr vorhanden ist. Dabei ist wichtig zu beachten, dass die Kirschen dunkel, trocken und kühl gelagert werden. Auch hier empfehlen wir die Stiele an den Kirschen zu lassen, um Fäulnis zu vermeiden.
Frische Kirschen müssen dennoch in den ersten 3 Tagen verzehrt werden.
Das Verhältnis zu den Nachbarn verbessern
Jetzt mal Hand aufs Herz: Wer einen Kirschbaum besitzt, hat jedes Jahr das gleiche Problem – man weiß nicht wohin mit den Kirschen. Wie wäre es also mit anderen zu teilen? Bei uns hat sich mittlerweile zur Erntezeit eine wahre Tauschgemeinschaft entwickelt. Der eine Nachbar hat bspw. einen Überschuss an Zucchinis, während wir ihm Kirschen bieten.
So ist über die Jahre eine Win-Win-Situation entstanden und jeder freut sich über ein breites Angebot an frischem und selbstangebautem Gemüse und Obst.
Fazit: Kirschen lagern ist leichter als gedacht
Kirschen sind leicht zu konservieren und zu lagern. Frische Kirschen sind bis zu 3 Tage im Kühlschrank haltbar. Dazu muss man lediglich auf eine ausreichende Luftzirkulation achten. Ein Küchenpapier hilft Restfeuchtigkeit aufzusaugen.
Wer einen Überschuss der süßen Früchte hat, sollte als zweite Wahl auf die Gefriertruhe ausweichen. Dort können Kirschen bis zu 9 Monaten haltbar bleiben. Die Vitamine gehen ebenfalls nicht verloren.
Erst zuletzt, wenn kein Platz mehr in der Tiefkühltruhe mehr ist, sollte man über das Einkochen oder die Weiterverarbeitung nachdenken. Zwar sind weiterverarbeitete Kirschen etwa ein Jahr lang halt, dennoch gehen wertvolle Vitamine durch das Erhitzen verloren.
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