Doch kommen wir zum Wesentlichen: Woran kann es liegen, wenn die Gurkenpflanze nicht mehr wächst oder keine Gurken bildet?
Warum wachsen die Gurken nicht weiter?
Gurken können aufgrund zu niedriger Temperatur in eine Art Winterschlaf verfallen. Nährstoff-, Wasser- und Lichtmangel sind weitere Ursachen für das Wachstumsstopp. Häufig ist ein falscher Nachbar für den Mangel verantwortlich. Gurken sollten als Starkzehrer nicht neben anderen Starkzehrern kultiviert werden.
Tiefe Temperaturen als Ursache, wenn Gurken nicht wachsen
Tiefe Temperaturen resultieren im langsameren Wachstum bis hin zum Absterben der Pflanze. Als Gegenmaßnahme hilft es die Gurkenpflanze auf der Fensterbank oder im Wintergarten vorzuziehen. Sinken die Temperaturen hingegen unter 8°C kann die Gurkenpflanze eingehen.
Ab Mitte April können die Gurkensamen in einem Anzuchtkasten* unter optimalen Bedingungen gesät werden. Pro Pflanzloch nimmt man drei Samen. Das 1 cm tiefe Pflanzloch wird dann mit Erde überdeckt.
Nach den Eisheiligen (ab 15. Mai) werden die Jungpflanzen dann im Freiland ausgepflanzt. Zu diesem Zeitpunkt sind sie optimalerweise etwa 10 cm hoch. Der Vorteil ist, dass die jungen Gurkenpflanzen stärker sind und kleinere Kälteschwankungen besser wegstecken.
Zusätzliche Maßnahmen können dabei helfen die Temperaturschwankungen zur Nacht hin abzumildern. Dazu gehören beispielsweise eine max. 5 cm dicke Schicht Rasenschnitt, Frühbeetkästen mit Treibhauseffekt* oder das Überspannen eines Gartenvlieses.
Nährstoffmangel stoppt das Wachstum der Gurkenpflanze
Blasse oder gelbe Blätter sind ein Alarmsignal für zu wenig Nährstoffe. In besonders harten Fällen fallen diese sogar ab. Stellt man eine solche Mangelerscheinung fest, hat die Gurke nicht nur ihr Wachstum gestoppt, sondern steht auch kurz vor dem Eingehen.
Als Sofortmaßnahme ist ein schnellwirkender Dünger* zu wählen. Organische grobe Materialien, wie zum Beispiel Mist, Kaffeesatz oder Hornspäne würden in dem Fall zu lange brauchen. Diese Dünger müssen zunächst durch Mikroorganismen zu aufnahmefähigen Nährstoffen verarbeitet werden.
Da die Kürbisgewächse Starkzehrer sind und somit verhältnismäßig viele Nährstoffe benötigen, muss man Gurken in den Wachstumsphasen ab Juli etwa alle 2 Wochen düngen. Verwendet man zur Düngung Hornspäne oder Brennnesseljauche kann man die Pflanze auch wöchentlich damit behandeln.
Womit lassen sich Gurken am besten düngen?
Gurken werden vor allem mit organischen Düngern gedüngt:
- Spezieller Gurken-Flüssigdünger
- Hornspäne oder Hornmehl bei Stickstoffmangel
- Brennnesseljauche (auch gegen Schädlinge)
- Gemüse-Langzeitdünger
- Kuhdung oder Pferdemist
- Rasenschnitt als Mulchschicht
Eine mangelnde Wasserversorgung sorgt dafür, dass Gurken nicht wachsen
Hat die eigene Gurkenpflanze welkende Blätter, schlappe Triebe und nur kleine oder gar keine Gurken, kann dies auf einen Wassermangel hindeuten. Als Faustregel kann man sagen, dass Gurken etwa 2 Mal die Woche bewässert werden müssen. Dieses Intervall passt man je nach Wetterlage an.
An heißen Tagen kontrolliert man die Erde täglich auf Trockenheit. Da Gurken besonders anfällig für Krankheiten sind, sollte man Staunässe dringend vermeiden. Diese fördert u.a. den Mehltau.
Gerät die Gurkenpflanze in Wassernot ist es charakteristisch für sie die Feuchtigkeit aus den Früchten zu ziehen. Zusätzlich bleibt die Versorgung mit Nährstoffen aus, die eigentlich über das Wasser aus dem Boden in die Pflanze gelangen.
Die Gurkenpflanze hat mit Krankheiten zu kämpfen
Lichtmangel ist Ursache für eine mangelnde Energieversorgung
Damit alle Blätter gleichmäßig mit Licht versorgt werden, lässt man die Gurken an einer Rankhilfe hochranken. Erhält die Pflanze zu wenig Licht, kann sie nicht genügend Energie für die Bildung von Gurken aufbringen.
Gurken wachsen an vollsonnigen Standorten. Entsprechend beachtet man auch die Nachbarn der Pflanze. Neben Bäumen oder manch anderen hochwachsenden Gemüsesorten fühlt sich die Gurke unwohl.
Warum Gurken neben falschen Nachbarn nicht wachsen
Wählt man falsche Nachbarn für die Gurken, konkurrieren sie mit dem anderen Gemüse um Nährstoffe, Wasser und Licht. Bei der Nachbarschaft ist also die Vegetationsperiode, die Hohe der Pflanzen und der bevorzugte pH-Wert des Bodens zu berücksichtigen. Gute Nachbarn für die Gurke sind u.a. Kohl, Lauch, Mais, Fenchel, Dill, usw.
Auch zu beachten ist, dass man nicht zwei Starkzehrer unmittelbar nebeneinander anpflanzt. Beide benötigen eine Menge an Nährstoffen und kommen sich ansonsten in die Quere. Das Resultat kann sein, dass die Gurken nicht richtig wachsen.
Ausgebliebene Bestäubung lässt keine Gurken an einer gesunden Pflanze wachsen
Hat man eine gesunde Pflanze, jedoch bilden sich aus den weiblichen Blüten keine Gurken, kann es an einer ausgebliebenen Bestäubung liegen. Weibliche Blüten erkennt man an dem Fruchtknoten unter der Blüte. Bleibt diese Blüte frei von dem Blütenstaub des männlichen Stempels, kann es bei dazu kommen, dass die Blüte abstirbt ohne eine Frucht zu bilden.
Eine Ausnahme sind die parthenokarpen F1-Hybride, welche auch ohne eine Bestäubung Früchte bilden können. Meist bilden sie keine oder unfruchtbare Samen. Die Gurken können dennoch problemlos gegessen werden.
Gurken mit einem Kürbiswurzelwerk veredeln für besseres Wachstum
Wenn die Jungpflanzen nur spärlich wachsen, kann es helfen die Gurken zu veredeln. Dazu ist ein ruhiges Händchen gefragt. Der Grundgedanke ist die Gurkenpflanze mit einer Kürbiswurzel zu verbinden.
Beide sind Kürbisgewächse mit dem Unterschied, dass die Wurzeln des Kürbisses mehr Nährstoffe aufnehmen können. Veredelte Gurken sind wesentlich robuster und bilden größere Früchte.
Dazu geht man wie folgt vor:
- Kürbisse 3 Tage nach Gurken aussäen
- Sobald Gurkenblätter über 3 cm groß sind, wird der obere Teil der Pflanze schräg durchgeschnitten
- Die Kürbispflanze wird unter den ersten Blättern entgegengesetzt schräg abgeschnitten
- Den oberen Trieb der Gurke schiebt man nun in den unteren Teil des Kürbisses und fixiert alles mit einer Klammer
Fazit: Geduld ist der Schlüssel zum Erfolg
Häufig ist es die mangelnde Geduld. Gurken benötigen etwa 9 Wochen bis sie erntereife Früchte bringen. Ist man erst in der Hälfte der Zeit kann es manchmal noch mager aussehen. Versorgt man die Pflanze mit genügend Wasser, Nährstoffen und Licht, muss man nur noch etwas Zeit aufbringen.
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