Doch womit kann man seine Gurkenpflanzen düngen? Wann ist der beste Zeitpunkt und wie oft kommt der Gurkendünger zum Einsatz?
Sollte man die Erde vor dem Einpflanzen bzw. Aussäen der Gurken düngen?
Bereits vor dem Einpflanzen bzw. Aussäen der Gurken beginnt die Düngung. Etwa eine Woche vor oder spätestens mit dem Auspflanzen kann man den Boden düngen, damit bereits am Anfang ausreichend Nährstoffe enthalten sind. Besonders Stickstoff ist für das Startwachstum der Gurke wichtig.
Wir empfehlen großzügig Komposterde unterzumischen, um die Bodenqualität zu verbessern. Der organische Dünger wird durch Mikroorganismen in zugängliche Nährstoffe umgewandelt. Grundsätzlich kann man aber auch bei der Vorbereitung der Erde auf alle anderen Gurkendünger zurückgreifen.
Wie oft sollte man seine Gurken düngen?
Die Häufigkeit hängt stark vom Entwicklungsstand ab. Im Mai reicht eine Startdüngung aus. Ab Juli kann man Gurkenpflanzen alle 2 Wochen nachdüngen. Gelöste Brennnesseljauche hingegen kann wöchentlich angewendet werden. Merkt man, dass die Gurkenpflanze schnell wächst, aber Blüten ausbleiben, reduziert man die Düngungen.
Wie so oft kommt es bei der Häufigkeit der Düngungen auch auf den grünen Daumen des Gärtners an. Man muss ein gesundes Mittelmaß zwischen zu selten und zu oft finden. Wer sich hingegen an unseren Erfahrungen orientiert und etwas achtsam ist, wird nichts falsch machen.
Grundsätzlich sind bei gekauften Gurkendüngern die Angaben der Hersteller zu berücksichtigen. Während manche Dünger nur über einen kurzen Zeithorizont wirken, können Langzeitdünger die Gurkenpflanze über Monate mit Nährstoffen versorgen.
Womit kann man seine Gurken düngen?
Gurken werden mit organischen Mitteln, wie z.B. Kaffeesatz, Komposterde oder Brennnesseljauche gedüngt. Auch gekaufte Flüssigdünger für Tomaten oder Kürbisgewächse wirken effektiv. Man arbeitet den Dünger in die Erde rund um die Gurkenpflanze ein. In Wachstumsphasen wiederholt man die Düngung mindestens alle 2 Wochen.
Grundsätzlich müssen organische Dünger jedoch meist noch von Mikroorganismen in Nährstoffe umgewandelt werden. Wer akute Mangelerscheinungen hat, sollte eher auf einen mineralischen Gurkendünger setzen.
Speziellen Flüssigdünger für Kürbisgewächse nutzen
Gurken und Zucchini gehören beide zu den Kürbisgewächsen. Entsprechend wenig verwunderlich ist es, dass beide eine ähnliche Nährstoffzusammensetzung bevorzugen.
Für die Düngung der Gurke eignet sich ein Flüssigdünger (wie dieser hier auf Amazon*) optimal. Es ist ein Volldünger, welcher in der Gießkanne aufgelöst wird. Entsprechend einfach ist auch die Austragung. Man gießt die Pflanze wie gewöhnlich nah am Boden und schlägt so zwei Fliegen mit einer Klappe.
Flüssigdünger sind in ihrer Zusammensetzung optimal abgestimmt und haben bspw. einen höheren Kaliumgehalt, welcher u.a. die Wasserversorgung, Bildung und Resistenz der Früchte fördert.
Der Vorteil von flüssigen Düngern ist, dass sie schnell vom Boden aufgenommen werden.
Die eigenen Gurken mit Kaffeesatz düngen
Kaffeesatz beinhaltet etwa 2% Stickstoff, 0,4% Phosphor und 0,8% Kalium und kann somit zur Düngung von Gurken verwendet werden. Der pH-Wert von 6,5 sorgt zudem für einen leicht sauren Boden. Der Koffeingehalt & Geruch schreckt außerdem Schädlinge, wie bspw. Schnecken oder Blattläuse ab.
Es ist sinnvoll über den Winter Kaffeesatz zu sammeln. Sie können zum Beispiel auf dem Kompost zwischengelagert werden. Die frische Komposterde kann dann im Frühjahr zur Anzucht oder Auspflanzung der Gurkenpflanzen dienen. So spart man sich eine Menge Geld und hat mit dem Kaffeesatz einen organischen Dünger für seine Gurken.
Die Gurken mit Brennnesseljauche düngen
Brennnesseljauche wird oft ab Juli zur zusätzlichen Düngung der Gurken verwendet. Der hohe Stickstoffgehalt fördert das Wachstum und Magnesium die Fruchtbildung. Man mischt 1 Liter Jauche mit 10 Litern Wasser. Gießt man am Morgen auch über die Blätter, erhält man einen zusätzlichen Schutz vor Blattläusen.
Wichtig ist, dass die Feuchtigkeit genügend Zeit bekommt zu verdunsten. Gurken sind bei zu viel Feuchtigkeit ansonsten anfällig für Krankheiten, wie z.B. Mehltau. Wer seine Gurken mit Brennnesseljauche düngen möchte, sollte zudem auf den Mittag verzichten. Die intensiven Strahlen der Mittagssonne können den Blättern der Gurke zusetzen.
Brennnesseljauche eigenhändig zur Düngung von Gurken herstellen
Zur Herstellung der Brennnesseljauche erntet man 1 Kilogramm Brennnesseln. Vereinzelte Unkräuter oder Gräser müssen nicht entfernt werden. Man zerreißt nun die Brennnesseln grob und gibt sie in einen verschließbaren Eimer mit 10 Litern Wasser.
Zuletzt legt man den Deckel leicht auf. So können die entstehenden Gase des Gärungsprozesses leicht entweichen. Der Eimer wird sonnig im Garten aufgestellt. Eine Hand voll Gesteinsmehl hilft üble Gerüche der Jauche zu neutralisieren.
Nach 2 bis 3 Wochen ist die Brennnesseljauche fertig. Es sollten sich nun kein neuer Schaum und keine neuen Blasen mehr bilden. Zur Anwendung im Beet verdünnt man die Jauche stets.
Kann man Gurken auch mit Hefe düngen?
Löst man 100 Gramm Hefe in 10 Litern Wasser auf, kann man das Gemisch als Dünger für Gurken verwenden. Da Hefe selbst kein Stickstoff, Phosphor oder Kalium beinhaltet, wirkt sie nur indirekt als Dünger. Sie ernährt die Mikroorganismen der Erde, welche für die Umwandlung organsicher Materialien zu Nährstoffen zuständig sind.
Die Hefedüngung für Gurken ist also nur als zusätzliche Maßnahme zu sehen, um das Bodenleben zu fördern. Viele Gärtner würden in dem Fall eher von einem Bodenaktivator als von einem Dünger sprechen.
In Kombination mit einem organischen Dünger, wie beispielsweise Komposterde, Rasenschnitt oder einem organischen Düngergranulat, ist Hefe eine gute Ergänzung zur optimalen Nährstoffversorgung der Gurkenpflanzen.
Kann man mit Tomatendünger auch Gurken düngen?
Tomatendünger wird aufgrund der ähnlichen Zusammensetzung auch zur Düngung von Gurken verwendet. Der höhere Kaliumgehalt fördert das Wachstum der Gurken und die Wasserversorgung der Pflanze. Neben Gurken versorgt Tomatendünger auch andere Starkzehrer, wie beispielsweise Zucchini, Paprika, Chili oder Auberginen.
Komposterde im Beet für Gurkendüngung wiederverwenden
Regelmäßiges Einarbeiten von Komposterde fördert das Wachstum der Gurkenpflanze. Neben dem Einarbeiten im Mai vor der Auspflanzung sollte man hin und wieder frische Komposterde um die Pflanze herum einstreuen.
Wer keinen Komposter besitzt oder nicht genügend organische Abfälle produzieren kann, wird auch mit einer gekauften Bio Komposterde großen Erfolg verzeichnen können*.
Im Gurkenbeet Mist zur Düngung verwenden
Hat man in der Nachbarschaft einen Pferdestall, lohnt es sich nachzufragen. Gurkenpflanzen profitieren von den Nährstoffen. Mist von Nutztieren muss vor der Verwendung im Beet gut verrottet sein. Ansonsten droht die Gurkenpflanze zu verbrennen und man erreicht genau das Gegenteil. Um Gerüche zu vermeiden wird eine dünne Schicht Erde über dem Mist ausgestreut.
Die Gurken mulchen und so mit Nährstoffen versorgen
Besonders kurz nach dem Auspflanzen ist eine Mulchschicht als Dünger sinnvoll. Rasenschnitt wird rund um die Pflanze maximal 5 cm hoch ausgelegt. Die Schicht dient nicht nur als Schutz vor Frost, sondern versorgt die Gurke auch mit Nährstoffen. Mikroorganismen verwandeln das organische Material zu zugänglichem Stickstoff, Phosphor und Kalium.
Aber auch Stroh kann in Kombination mit Rasenschnitt in die Erde hineingearbeitet werden. Der Boden erhält eine lockere Beschaffenheit, welche die Aufnahme von Wasser und Nährstoffen fördern kann.
Ist mineralischer Dünger für Gurken besser als organischer?
Mineralischer Dünger wird chemisch hergestellt und hat den Vorteil, dass er schneller wirkt, da die Nährstoffe für die Gurkenpflanze sofort zugänglich sind. Organischer Dünger muss hingegen zunächst von Mikroorganismen in Nährstoffe umgewandelt werden. Im Topf mit geringer Bodenaktivität wird entsprechend oft zur mineralischen Variante gegriffen.
Auch für eine akute Mangelerscheinung wählt man mineralischen Dünger. Bis organische Dünger, wie bspw. Hornspäne, Kaffeesatz oder Komposterde anfangen zu wirken, ist die Pflanze längst eingegangen.
Grundsätzlich ist jedoch organischer Dünger für Gurken die bessere Wahl. Auch, wenn er langsamer wirkt, hat er eine ausdauernde Wirkung. Auch eine Überdüngung mit organischem Dünger ist unwahrscheinlicher, da die Nährstoffe erst freigesetzt werden müssen. Gurken sind außerdem sehr salzempfindlich und können bei mineralischen Düngern schnell verbrennen.
Kann Bodenaktivator die Erde und somit das Wachstum der Gurken verbessern?
Bodenaktivator enthält keinen oder nur wenig Dünger für Gurken. Stattdessen beinhaltet er Mikroorganismen, welche die Zersetzung von organischen Materialien vorantreiben. Es wird neuer Humus gebildet, der die Bodenqualität für Gurken verbessert. Besonders mit organischen Düngern werden die Gurken vom Bodenaktivator profitieren.
Wer seine Gurken also organisch düngt, wird bei der Verwendung von Bodenaktivator von einer besseren Zersetzung profitieren. Das hat den Vorteil, dass die Gurkenpflanzen mit mehr Nährstoffen versorgt werden.
Der Bodenaktivator wird meist im Frühjahr in die Erde des Beetes eingearbeitet. Prinzipiell ist die Anwendung jedoch ganzjährig möglich.
Häufig gestellte Fragen zur Düngung von Gurken
Wie kann man Gurken im Kübel düngen?
Im Kübel nutzt man etwa 50% Komposterde. Die weitere Düngung mit organischem Langzeitdünger versorgt die Gurkenpflanze über mehrere Monate gleichmäßig mit Nährstoffen. Für akute Mangelerscheinungen sind schnellwirkende mineralische Dünger zu nutzen. Während der Früchtebildung düngt man alle 1 – 2 Wochen mit Brennnesseljauche.
Grundsätzlich unterscheidet sich die Düngung von Gurken im Kübel nur wenig von der im Beet. Wichtig zu beachten ist, dass man im Kübel auf das Bodenleben achtet. Das Untermischen von Bodenaktivator kann sinnvoll sein, um die Zersetzung von organischen Düngern voranzutreiben.
Wann müssen Gurken gedüngt werden?
Die erste Düngung erfolgt mit dem Auspflanzen der Gurkenpflanze im Mai. Dünger wird in die Erde eingearbeitet. Ab Juli kann man im 2-Wochen-Rhythmus nachdüngen. Dabei zu beachten ist, dass organischer Dünger länger braucht, um seine volle Wirkung zu entfalten. Bei akuten Mangelerscheinungen düngt man sofort mit einem mineralischen Dünger.
Darf man Gurken auch mit Blaukorn düngen?
Gurken können als Starkzehrer mit Blaukorn gedüngt werden. Sie sind jedoch empfindlich gegenüber zu hohem Salzgehalt. Eine penible Dosierung ist ein Muss. Besonders bei Kultivierung im Kübel wirkt der mineralische Dünger aufgrund der mangelnden Bodenaktivität besser als organsiche Alternativen.
Wie sollte man Gurken im Gewächshaus düngen?
Bei der Kultivierung von Gurken im Gewächshaus kann man alle üblichen Dünger verwenden. Aufgrund der höheren Temperaturen sind organische Dünger besonders effektiv. Auch Komposterde, Kaffeesatz oder Brennnesseljauche versorgen die Gurken problemlos mit Nährstoffen.
Kann man Kalk verwenden, um Gurken zu düngen?
Gartenkalk sollte nicht zur Düngung von Gurken verwendet werden. Kalk erhöht den pH-Wert im Boden und sollte nur bei einem Wert unter 5 bedacht angewendet werden. Da Gurken empfindlich auf Kalk reagieren, kann eine Änderung des pH-Werts das Eingehen der gesamten Pflanze bedeuten.
Kann man Gurken mit Eierschalen düngen?
Gurken mögen einen leicht sauren pH-Wert zwischen 6,5 und 7. Eierschalen erhöhen durch den Kalkgehalt hingegen den Wert im Boden. Zum Düngen von Gurken sind Eierschalen ungeeignet. Als alternatives Hausmittel nimmt man Kaffeesatz, der wertvolle Nährstoffe enthält und leicht sauer ist.
Fazit: Geduld ist bei Gurken wichtig
Wer es kaum erwarten kann das Wachstum der Gurken zu sehen, wird beim Düngen vieles falsch machen. Geduld steht hier an höchster Stelle. Eine zu intensive Düngung kann dazu führen, dass die Gurkenpflanze zwar prächtig wächst, jedoch keine Früchte entstehen.
Eine bessere Vorgehensweise ist es Gurken in nährstoffreicher Erde zu kultivieren und einmal bedacht wieder im Juli zu düngen. Danach beobachtet man die Entwicklung und hilft ggf. mit ausgelöster Brennnesseljauche nach.
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