Doch wovon kann es kommen, wenn die Gurkenblätter vertrocknen? Kann man die Gurkenwelke vorbeugen?
Falsche Pflege der Gurke als Ursache für das Welken der Blätter
Gießen mit zu kaltem Wasser schädigt die Pflanzen
Gießt man die Gurkenpflanze mit zu kaltem Wasser, nimmt die Wasseraufnahmefähigkeit der Wurzeln stark ab. Die Pflanze gerät in einen Kälteschockzustand. Als Folge kann die Welke der Blätter und das Absterben der Gurken eintreten. Kaltes Brunnen- oder Bachwasser speichert man in einer Tonne zwischen.
So ermöglicht man dem Wasser sich an die Umgebungstemperatur anzupassen. Besonders kritisch wird es bei trockenen Sommertagen: Die Pflanzen haben einen sehr hohen Wasserbedarf und man gießt entsprechend viel. Durch die Mengen an kaltem Wasser ist jedoch die Aufnahmefähigkeit der Gurkenpflanze geschwächt. Als Folge verdunstet sehr viel Wasser ohne einen positiven Einfluss auf das Wachstum.
Die Gurken werden falsch bewässert
Gurken bestehen zum größten Teil aus Wasser und entsprechend hoch ist auch der Bedarf. Die Erde sollte regelmäßig feucht gehalten werden und an heißen und trockenen Tagen mindestens täglich bewässert werden.
Bewässert werden die Gurken am Morgen, da zu diesem Zeitpunkt die Verdunstung am geringsten ist. Am Abend ist hingegen die Erde zu sehr aufgewärmt. Der tägliche Wasserbedarf einer einzigen Pflanze liegt bei etwa 1,5 Litern bis 3 Litern pro Tag.
Aber nicht nur die Menge macht den Unterschied: Wer seine Gurken falsch bewässert, kann bald schon mit Pilzkrankheiten rechnen. Diese lassen die Blätter der Gurken vertrocknen und schädigen auch andere Pflanzen in der Umgebung.
Um die Pilzbildung zu unterbinden, gießt man stets nah am Boden. Das Übergießen der Blätter fördert den Befall.
Beim Anbau im Gewächshaus wird es zu warm und die Gurkenblätter vertrocknen
Wer Gurken im Gewächshaus anbaut, sollte auf eine ausreichende Belüftung achten. Wird es im Sommer zu heiß, können die Gurken-Blätter vertrocknen. Die Tür kann an heißen Tagen komplett aufgelassen werden. Zur Nacht hin kann man sie dann erneut schließen.
Bei Temperaturen über 40 Grad Celsius ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass die Pflanze nachhaltig geschädigt wurde. Das klingt im ersten Moment ziemlich viel, ist jedoch in einem solchen Glaskasten schnell zu erreichen. Die Blätter der Gurke vertrocknen und auch die gesamte Pflanze geht inklusive Gurken ein.
Zu geringe Versorgung mit nötigen Nährstoffen
Gurken gehören zu den Starkzehrern. Konkret bedeutet das, dass zur Bildung der Früchte viele Nährstoffe dem Boden entnommen werden. Dazu gehört vor allem der Stickstoff, welcher für das Wachstum und die grüne Farbe zuständig ist.
Um jedes Jahr aufs neue gesunde Gurken zu ernten, muss entweder der Standort gewechselt oder die Erde mit zusätzlichem Dünger aufgewertet werden. Lässt man diese Düngung aus verliert die Pflanze an Farbe und letztendlich kann es auch vorkommen, dass die Gurkenblätter anfangen zu welken.
Zur optimalen Stickstoffversorgung gibt es einige gute organische Möglichkeiten. Dazu zählt beispielsweise die Komposterde, welche man breit auf dem Beet verteilt. Aber auch Hornspäne oder Brennnesseljauche kann eingesetzt werden. Die Jauche wird dabei im Verhältnis 1:10 mit Wasser gemischt und hat eine zusätzliche Wirkung gegen Blattläuse.
Hat man akute Mängel, empfehlen wir jedoch direkt zum Flüssigdünger zu greifen. Im Gegensatz zu organischen Düngern kann dieser schneller von der Pflanze aufgenommen werden. Organische Dünger müssen zunächst durch Mikroorganismen verarbeitet werden und wirken dementsprechend langsamer.
Als effektives Mittel gegen eine Nährstoffunterversorgung bei Gurken empfehle ich diesen Flüssigdünger*, welcher eine optimale Zusammensetzung für unsere Fälle hat.
Krankheiten können die Blätter der Gurken vertrocknen
Auch Krankheiten, wie zum Beispiel die Sclerotinia-Welke, können die Blätter der Gurken vertrocknen. Bei einem Befall mit Krankheiten oder Pilzen muss die gesamte Pflanze entfernt und entsorgt werden. Um eine weitere Verbreitung zu vermeiden, sind die Pflanzen in einem Sack im Hausmüll zu entsorgen.
Die Sclerotinia-Stängelwelke vertrocknet Gurkenblätter
Vorwiegend kommt diese Krankheit im Gewächshaus vor und breitet sich neben der Gurke auch auf die Paprika und Tomaten aus. Der Pilz legt sich als weiße „Wolle“ auf die Stängel der Pflanze.
Dabei weitet sich der Befall im späteren Stadium bis auf die Gurken aus. Im Innern sind dann schwarze Punkte zu erkennen. Die Gurken-Blätter vertrocknen.
Bei der Entsorgung sollte man behutsam vorgehen: Bewegt man die befallene Pflanze zu viel durch den Garten oder das Gewächshaus, kann sich der Pilz über Sporen auch auf anderem Gemüse breitmachen.
Da die Krankheit auch im Boden überdauern kann, ist im nächsten Jahr ein anderer Ort für die Gurken zu wählen.
Die Fusarium-Welke sorgt für die Welke der Gurkenblätter
Auch die Fusarium-Welke kann bis zu 5 Jahre im Boden überleben. Der Pilz dringt über die Wurzeln in die Gurkenpflanze ein und verstopft die Wasserzufuhr. Die Gurkenblätter fangen an zu welken.
Zu den Symptomen zählen beispielsweise, dass sich zunächst weißer bzw. rosafarbener Pilz an den Wurzeln breit macht. Dieser kann bei der Gurke auch bis an den Stängelansatz beobachtet werden. Die Gurkenpflanze wird mit der Zeit gelb und geht ein.
Die eckige Blattfleckenkrankheit tritt bei Feuchtigkeit auf
Eine weitere Ursache, warum die Gurkenblätter vertrocknen, kann die sogenannte Blattfleckenkrankheit sein. Man erkennt sie durch gelbe ölige Flecken auf der Blattoberfläche. In seltenen Fällen sind diese auch unter den Blättern vorhanden.
Eine Folge ist, dass die Blätter der Gurke vertrocknen und beschädigt werden. Nicht selten kommt es zum Ausfall der gesamten Ernte. Im Gegensatz zu den anderen Ursachen, handelt es sich hierbei nicht um einen Pilz.
Die bakterielle Infektion entwickelt sich unter feuchten Bedingungen zwischen 10 und 25°C. Um sie vorzubeugen, sollte man die Gurken stets direkt an der Erde gießen. Gewächshäuser sollten regelmäßig belüftet werden.
Das Gurkenmosaik-Virus zerstört die Gurkenpflanze
Das Virus überträgt sich über Schnittwerkzeuge, die z.B. an anderen Pflanzen verwendet wurden oder über einen Befall mit Blattläusen. Bei einer Infektion werden insbesondere junge Gurkenblätter gelb. Besonders gefährlich ist das Virus unter 20°C. Es kann die Welke der gesamten Pflanze eintreten.
Typisch für den Gurkenmosaik-Virus ist ein geflecktes Muster. Dieses tritt in der Regel etwa 2 Wochen nach einer Infektion auf. Ein weiteres Symptom sind verformte Blätter.
Um das Risiko von einer solchen Erkrankung zu vermindern, ist es sinnvoll Blattläuse effektiv vorzubeugen und zu bekämpfen. Als natürlichen Schutz ist der Einsatz von Backpulver gegen Blattläuse zu empfehlen.
Befallene Gurkenpflanzen sollten möglichst sofort entsorgt werden
Da die meisten Pilze über mehrere Jahre in der Erde verweilen können, sind die befallenen Pflanzen sofort zu entfernen und auf dem Hausmüll zu entsorgen. Samt Wurzel zieht man die Gurkenpflanze aus dem Beet heraus.
Auf dem Kompost haben die Überreste nichts zu suchen. Die Viren, Bakterien oder Pilze können bei der Kaltrotte auf dem Kompost überleben. Nutzt man die Komposterde kann der Befall sich auch auf andere Pflanzen im Garten ausbreiten.
Besser ist die Entsorgung auf dem Hausmüll. Dazu nimmt man einen luftdichten Plastikbeutel und packt die Gurkenpflanze vollständig hinein. Die Laufwege über den Garten sollten möglichst minimiert werden, um die Ausbreitung der Sporen zu unterbinden.
Vertrocknung der Gurkenpflanze durch Krankheiten effektiv vorbeugen
Bei vorherigem Befall nächstes Jahr anderen Standort für die Gurken wählen.
Abgesehen, dass es auf Nährstoffaspekten sinnvoll ist die Gurken an einem anderen Standort anzubauen, ist es jetzt absolut notwendig. Die Erreger überleben oft etwa 5 Jahre im Boden und warten nur noch auf eine neue Wirtspflanze.
Zusätzlich sollte man die Erde an der betroffenen Stelle austauschen.
Hochwertige Gurkensamen verwenden
Manchmal liegt der Schaden bereits an der Wahl der Gurkensamen. Hat man beispielsweise seine Gurkensamen selbst geerntet, kann es sein, dass eine ungünstige Kreuzung entstanden ist.
Diese genetische Veränderung kann zu einer geringeren Krankheitsresistenz führen. Wer sichergehen will, dass die Gurken Blätter nicht vertrocknen und die Pflanze nicht anfängt zu welken, sollte jedes Jahr auf hochwertige Saat setzen.
Will man seine Gurkensamen dennoch vermehren und auch im nächsten Jahr nutzen, ist auf den Einsatz von F1-Hybriden zu verzichten. Die Eigenschaften der Nachkommen unterscheiden sich enorm von den Eigenschaften der Elternpflanze.
Auch auf einen sortenreinen Anbau ist Acht zu geben. Mehr dazu, wie man Gurkensamen gewinnen kann, erfährt man in diesem ausführlichen Ratgeber >
Die Gurkenpflanze richtig bewässern, um Krankheiten vorzubeugen
Die Bewässerung der Pflanze erfolgt immer nah am Boden. Die Blätter sollten möglichst nicht nass werden. Auch ist als Tageszeit der Morgen zu präferieren, um eine Luftfeuchtigkeit zu vermeiden.
Im Gewächshaus achtet man auf eine gute Luftzirkulation, um eine zu hohe Luftfeuchtigkeit zu vermeiden. Das Öffnen eines Fensters oder der Tür kann einen Befall effektiv abwehren.
Gurkenpflanze ist durch Veredlung resistenter gegen Krankheiten
Bei der Veredlung der Gurke wird die Pflanze mit den Wurzeln eines Kürbisses kombiniert. Ein durchschnittener Gurkentrief wird auf einem angeschnittenem Kürbistrieb befestigt. Spezielle Klammern verbinden beide Pflanzen miteinander, sodass diese zusammenwachsen.
Durch die Wurzeln des Kürbisses ist die Gurkenpflanze nicht nur fähig mehr Nährstoffe aufzunehmen, sondern kann auch besser Pilzkrankheiten abwehren.
Wer auf neue Gurkensorten setzt, kann zusätzlich von positiven Resistenzeigenschaften profitieren. Wichtig ist, dass die Veredlungsstellen über der Erde bleibt.
Fazit: Wenn die Blätter der Gurken vertrocknen ist sofort zu handeln
Beim Vertrocknen der Gurkenblätter sollte keinesfalls weggeschaut werden. Handelt es sich um Krankheiten ist es sinnvoll befallene Pflanzen schnellstmöglich zu entsorgen ohne die Sporen zu verteilen.
Aber auch bei falscher Pflege muss man zügig handeln. Bei einer Nährstoffunterversorgung ist es empfehlenswert auf schnellwirkenden Flüssigdünger zurückzugreifen, da organischer Dünger erst durch Mikroorganismen verarbeitet werden muss.
Herzlich Willkommen auf meinem Blog rund um Selbstversorgung, Konservieren und Räuchern!