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Schnittlauch Samen ernten » Keimfähige Samen aus Blüten ziehen

Schnittlauch Samen ernten
Gut wachsende Kräuter bereichern die Küche und Geschmacksvielfalt. Wenig verwunderlich ist es also, wenn man aus gutwachsendem Schnittlauch Samen ernten will. Diese kann man auch im nächsten Frühjahr problemlos zur Aussaat verwenden, an Freunde weitergeben oder auch Zuhause kultivieren.

Um jedoch keimfähige Samen zu erhalten, gibt es ein paar kleine Dinge zu beachten. Wir erläutern alles rund um die Samenernte und wie man am besten vorgeht.

 

Wie kann man aus Schnittlauch die Samen ernten?

Um die Samen des Schnittlauchs zu ernten, müssen die Blütenstände trocknen sein & verblassen. Man schneidet die Blüten vom Halm ab und trocknet sie ggf. einen Tag an der Sonne nach. Zur Samengewinnung rollt man die Blüten kopfüber zwischen den Fingern. Optional kann ein Sieb helfen Samen zu separieren.

Dazu wählt man ein Sieb, welches gerade so grob ist, dass die schwarzen Samen durchfallen. Die Blütenblätter werden dennoch aufgehalten. Nimmt man zum Auffangen der Schnittlauch-Saat eine Schüssel zur Hand, hilft leichtes Pusten Pflanzenreste zu entfernen.

Waren die letzten Tage feucht, kann sich die Samenernte beim Schnittlauch schwierig gestalten. Die Blüten lassen dann nur ungerne von den Samen los. Meist hilft es die Schnittlauchblüten an der Luft zu trocknen.
Bereits bei Temperaturen über 40 °C verschlechtert man die Keimfähigkeit der Schnittlauchsamen. Nicht sinnvoll ist es das Saatgut unmittelbar auf der Heizung, im Backofen oder im Dörrautomaten zu trocknen.

 

Wann sind die Samen des Schnittlauchs zur Ernte bereit?

Schnittlauch bildet seine Blüten ab Mai bis Ende September. Der Zeitpunkt der Blüte kann je nach vorherigem Zuschnitt stark variieren. Um aus Schnittlauch die Samen zu ernten, wartet man bis die violette Farbe verblasst und die Blütenstände trocknen. Oft ist Schnittlauch ab der zweiten Blütewoche samenreif.

Wenn keine violette Farbe zu sehen ist, muss man sich keine Sorgen machen. Es gibt auch Schnittlauchsorten, welche statt violetten, weiße oder sogar bläuliche Blüten bilden. In diesem Fall ist die Trockenheit der Blüte der einzige Indikator.

Will man aus Schnittlauch Samen ziehen, sollte man nicht zu lange warten. Trocknen die Blütenstände zu stark aus, säen sie sich von selbst aus. Die Samen fallen von alleine heraus und im nächsten Jahr hat man im Zweifel einen ungewünschten Wildwuchs.

 

Samenreifer Schnittlauch kann in der Regel nicht mehr gegessen werden

Halme mit ausgebildeten Blüten können nicht mehr gegessen werden. Sie schmecken bitter und sind hart. Hingegen lassen sich junge Blüten problemlos verspeisen. Manche Gärtner ziehen den Geschmack dieser sogar dem eigentlichen Schnittlauch vor.

Will man hingegen Samen gewinnen, wars das auch mit der Verkostung der lila Blüten. Sobald die Blüten reif sind und man die Schnittlauchsamen ernten kann, ist die Blüte zu trocken und nicht genießbar.

 

Müssen die Blüten des Schnittlauchs bestäubt werden, um Samen zu bilden?

Die Blüten des Schnittlauchs müssen nicht händisch bestäubt werden. Die zwittrigen Blüten gehen keine Kreuzungen mit anderen Lauchgattungen ein. Es ist also sehr wahrscheinlich, dass die Nachkommen ähnliche Eigenschaften haben werden. Als Bestäuber dienen vor allem Bienen und Hummeln.

 

Kann man Schnittlauch auch im Topf vermehren?

Schnittlauch im Topf
Nur starke Pflanzen können eine Vielzahl an Blütenständen bilden. Im Topf ist also auf ausreichend Platz, Nährstoffe und eine ausreichende Bewässerung zu achten. Schnittlauch aus dem Supermarkt wird umgetopft. Die mitgelieferte Erde enthält nämlich kaum bis keine Nährstoffe, welche für die Samenbildung notwendig sind.

Da nur aus bestäubten Blüten keimfähige Samen entstehen können, kultiviert man Töpfe in der Regel zur Samengewinnung im Freien. Dort sind die Blüten für Bienen und Hummeln zugänglicher.

 

Wie viele Samen kann man aus einer Blüte ziehen?

Ein kugelförmiger Blütenstand besteht aus etwa 30 bis 50 kleinen Blüten, welche jeweils etwa 3 schwarze Samen bilden. Insgesamt kann man also pro blühendem Schnittlauchhalm bis zu 150 Samen ernten. Für Samen für das nächste Jahr sind also nur ein paar wenige Blüten erforderlich.

Da unser ausgewachsener Schnittlauch etwa 30 kugelförmige Blütenstände bildet, kann ich getrost sagen, dass man in der Regel mit mehr Samen rechnen kann als man eigentlich für den privaten Gebrauch benötigt. Rein rechnerisch wären das im schlimmsten Fall 270 Samen, die man wiederverwenden könnte.

 

Wie lagert man Schnittlauchsamen?

Samen aus den Blüten des Schnittlauchs werden zunächst an der Luft getrocknet. Danach kann man sie in einem Briefumschlag oder einer Dose aufbewahren. Der optimale Ort zur Lagerung ist dunkel, trocken und hat eine kühle Temperatur bis zu 15°C.

Frost können die Samen lediglich vertragen, wenn keine Restfeuchtigkeit vorhanden ist. Erntet man Samen aus verschiedenen Blüten von unterschiedlichem Gemüse, kann man auch zu einem Aktenordner mit Klarsichthüllen greifen. Das Saatgut des Schnittlauchs wird zusammen mit einem Stück Küchenpapier in die Folie getan.

Auf dem Papier schreibt man auf um welche Samen und um welches Erntejahr es sich handelt. Den Ordner stellt man kühl, trocken und lichtgeschützt ab. Im nächsten Jahr hat man schnell einen Überblick über die selbstgeernteten Samen.

 

Kann man die gewonnenen Samen des Schnittlauchs auch einfrieren?

Hat man die Schnittlauchsamen ordentlich getrocknet, kann man sie auch einfrieren. Dazu ist jedoch das Schockfrosten notwendig. Idealerweise verteilt man die Samen in einer eiskalten Schüssel und friert die Saat durch. Danach gibt man sie in ein Glasgefäß oder eine Box, damit sie bei Berührung nicht direkt auftauen.

In der Regel ist das Einfrieren jedoch nicht sinnvoll, da man die Samen auch problemlos ohne eine Lagerung im Gefrierfach im nächsten Jahr nutzen kann. Zudem läuft man Gefahr, dass die Eiskristalle die Zellen der Saat zerstören und sie keimunfähig machen.

 

Wie lange bleiben die Samen des Schnittlauchs keimfähig?

Wer den größten Ertrag aus Schnittlauchsamen ziehen will, sollte man sie bereits im kommenden Jahr säen. Danach können sie unter Umständen nicht mehr keimfähig sein. Maximal nach 3 Jahren ist jedoch garantiert, dass aus den Schnittlauchsamen gar nichts mehr wird.

Sinnvoll ist es also nur ein paar Halme bis zur Blüte reifen zu lassen. Weil die blühenden Halme ungenießbar sind und man ohnehin nicht alle Samen aufbrauchen kann, kann man den Rest des Schnittlauchs ernten und verzehren. Die Samen aus den restlichen Blüten reichen vollkommen aus, um im nächsten Jahr neuen Schnittlauch anzubauen.

 

Die richtige Pflege sorgt für eine bessere Samenbildung

Nur aus den Blüten eines gesunden Schnittlauchs kann man gute Samen ziehen. Es ist also wichtig, dass man die Pflanze ordentlich pflegt.

Grundsätzlich mag es Schnittlauch gleichmäßig feucht. Gekauften Schnittlauch im Topf sollte man möglichst bald mit mehr Erde in ein größeres Behältnis umtopfen. Bei der Bewässerung reicht es die Feuchtigkeit alle 2 Tage mit dem Finger zu ertasten und gegebenenfalls zu wässern.

Im Freiland übernimmt die Bewässerung des Schnittlauchs zum größten Teil die Natur. Jedoch ist an trockenen Tagen auch die Aufmerksamkeit gefragt. Gegebenenfalls muss man auch hier nachhelfen.

Schnittlauch mag es gleichmäßig feucht, hasst jedoch Staunässe. Im Winter, wenn sich die Halme zurückgezogen haben, genügt es nur bei trockenen Perioden über 0°C zu bewässern.

Wer möglichst viele Samen aus dem Schnittlauch gewinnen will, wird das Wachstum mit einem Dünger ankurbeln. Schnittlauch benötigt viele Nährstoffe, um Blüten und letztendlich Samen zu bilden. Zum Düngen geeignet sind beispielsweise Kräuterdünger, die im Gießwasser aufgelöst werden (z.B. dieser hier auf Amazon*).

 

Einfachere Alternative: Schnittlauch teilen & vermehren

Um Schnittlauch zu vermehren, gibt es neben der Samengewinnung auch eine einfachere und schnellere Alternative. Man kann eine bereits vorhandene ausgewachsene Pflanze auch vertikal durchtrennen und getrennt von einander einpflanzen.

Die neuen Schnittlauchpflanzen bilden sich weiter aus. Viele Gärtner raten sogar dazu den Schnittlauch mindestens alle 3 Jahre zu trennen um die Konkurrenz um Nährstoffe, Wasser und Licht zu mildern.

Um Schnittlauch durch Trennen zu Vermehren geht man wie folgt vor:

  1. Man gräbt die Pflanze inklusive Wurzeln aus der Erde aus und entfernt überflüssige Erde grob.
  2. Danach durchtrennt man den Wurzelballen vertikal. Zur Hilfe kann ein scharfes Messer oder ein Spaten genommen werden.
  3. Die getrennten Schnittlauchpflanzen werden nun getrennt wieder eingepflanzt. Wässern hilft den Kräutern sich zu regenerieren. Diesen Vorgang wiederholt man etwa alle 3 Jahre.

 

Wann können die Samen aus der Blüte erneut ausgesät werden?

Die gewonnen Schnittlauchsamen können zwischen April und Mai im Freiland ausgesät werden. Zur Aussaat im Freiland werden pro laufenden Meter etwa 300 Samen ca. 2 cm tief ausgesät. Die Samen überdeckt man danach locker mit Erde.

Im Anzuchtkasten kann man bereits im Februar starten und die Pflanzen dann im April auspflanzen. Bis dahin sollten die Pflanzen etwa 6 cm hoch sein.

Da Schnittlauch ein Kaltkeimer ist, sollte die Umgebungstemperatur etwa 10°C betragen. Der Wintergarten oder Balkon eignen sich hervorragend dafür.

Als Standort wählt man einen sonnigen oder halbschattigen Ort. Andere umgebende Pflanzen schützen den Schnittlauch optimalerweise vor kalten Winden.

 

Vorteile Samen aus Schnittlauch selber zu ziehen

Auch die Blüten können gegessen werden

Will man aus Schnittlauch Samen ernten und lässt deswegen ein paar Halme mehr blühen, ist dies kein Problem. Die überflüssigen jungen Blüten können bspw. einen Salat verfeinern. Man muss sich also keine Sorge machen, dass man unnötig Schnittlauch verschwendet.

 

Das Beet wird zum Blütenparadies

Die violetten Blüten sind besonders schön anzusehen. Lässt man den Schnittlauch bis zur Samenreife wachsen, hat man mehrere Wochen einen schönen Anblick im Garten oder auf dem Balkon. Besonders wer es bunt mag, wird sich an den schönen Farben kurz vor der Samenernte freuen. Auch Bienen erfreuen sich am Nektar der Blüte.

 

Kostenersparnis im Gesamten sehen

Schnittlauchsamen mögen einzeln betrachtet gar nicht so viel kosten. Betrachtet man jedoch, dass man im Zweifel neben den Kräutern auch noch Gemüse anbaut, summiert sich der Betrag doch beträchtlich. Wer aus bereits vorhandenem Schnittlauch Samen zieht, wird zumindest für nächstes Jahr mehr als genug versorgt sein.

 

Beim Ziehen von Samen können kaum Probleme auftreten

Schnittlauch ist wesentlich unkomplizierter als andere Kräuter und Gemüse, wenn es um die Saatgutgewinnung geht. Bei Gurken bspw. muss man darauf achten, dass keine ungewollte Bestäubung stattfindet. Bei Schnittlauch übernimmt alles die Natur und auch aus den gewonnen Samen werden ähnliche Pflanzen wachsen.

 

Nachteile Samen aus Schnittlauch selber zu ziehen

Bittere Stängel können nicht mehr gegessen werden

Man muss leider ein paar leckere Halme opfern, um aus dem Schnittlauch Samen ernten zu können. Weil die Halme hart und bitter werden, kann man sie im Anschluss nicht mehr genießen. Es ist sinnvoll also nur so viele Blüten aufblühen zu lassen wie nötig.

 

Schnittlauch selber säen kann sich schwer gestalten

Schnittlauch ist anspruchsvoll, wenn es um die Aussaat und Pflege in den ersten Monaten geht. Nicht immer gelingt es die Kräuter wachsen zu lassen. Viele Gärtner berichten, dass die Pflanze erst im zweiten Jahr ordentliche Halme ausgebildet hat.

Man sagt Schnittlauch auch nach, dass dieser erst nach einem ordentlichen Frost anfängt robust zu wachsen. Wer also Schnittlauch selbst aussät braucht vor allem eins: Geduld.

 

Fazit: Aus Schnittlauch Samen gewinnen ist einfach

Sind die Blüten trocken und verblasst, kann es losgehen. Die Samen sollten jetzt leicht zu trennen sein. Bei der Aussaat ist die Pflege der Pflanze jedoch komplizierter. Erst im zweiten Jahr bilden sie zufriedenstellende Halme. Eine sorgfältige Pflege im ersten Jahr ist ein absolutes Muss.

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