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Salat-Samen ernten » Wie man Saatgut fürs nächste Jahr gewinnt

Salat-Samen ernten
Wer Salat-Samen ernten möchte, hat sich ein einfaches Gemüse zur Vermehrung ausgesucht. Da Salat ein Selbstbefruchter ist, gibt es im Vergleich zu anderen Gemüsearten viel weniger zu beachten. Hat man einmal eine gute Salatsorte erwischt, kann man sich über einen schmackhaften Salat zum Mittagessen erfreuen.

Doch wie kann man denselben Salat mit selbst gezogenen Samen im nächsten Jahr erneut anbauen? Und wie geht man vor, wenn man Salat-Samen ziehen will?

Wie lassen sich Salat-Samen ernten?

Will man Salat-Samen gewinnen geht man in 4 einfachen Schritten vor:

  1. Den Salat bis zur Samenreife wachsen lassen
  2. Blüten abschneiden und in einer Schale auffangen
  3. Samen aus den Blüten entfernen
  4. Salat-Saatgut richtig aufbewahren

 

Schritt 1: Den Salat bis zur Samenreife wachsen lassen

Um Salat-Samen zu ernten, wählt man einen gesunden Salat, welcher eine schöne Kopfbildung hat. Weniger sinnvoll ist es schnell hochgeschossenen Salat zu wählen, da die negativen Eigenschaften auf die Nachfahren übertragen werden können.

Je nach Sorte und Aussaat-Zeitpunkt blüht das Gemüse zwischen Juni und August. Sobald sich an der Blüte weiße Härchen gebildet haben, kann die Salat-Samen ernten. Die Härchen erinnern stark an die der Pusteblume und dienen der Vermehrung der Pflanze.

 

Schritt 2: Blüten abschneiden und in einer Schale auffangen

Ganze Zweige mit samenreifen Blüten können mithilfe einer Gartenschere abgeschnitten werden. Sind noch nicht alle Blüten so weit, kann man auch einzelne Köpfe entfernen. Wir nehmen gerne eine Schale zur Hand, um die Samen dort zwischenzulagern.

 

Schritt 3: Samen aus den Blüten entfernen

Jetzt geht es an die eigentliche Gewinnung der Salat-Samen. Am einfachsten geht das Heraustrennen, wenn man zunächst die weißen Härchen der Blüte entfernt. Zwischen zwei Fingern übt man Druck auf die Blüte aus und rollt sie zwischen den Fingern. Die Salat-Samen sollten jetzt einfach herausfallen.

Die Pflanzenreste kann man danach einfach entsorgen. Bei der Gewinnung von Salat-Saatgut ist es im Gegensatz zu anderen Gemüsearten nicht schlimm, wenn vereinzelt Pflanzenreste am Samen hängen bleiben.

Da die Salat-Samen schwerer als der Rest der trockenen Blüten sind, kann man leicht in die Schüssel pusten und so die Samen von den Pflanzenresten separieren. Danach mischt man den Inhalt durch und pustet erneut.
Es kann vorkommen, dass vereinzelte Samen aus der Schüssel fallen oder beim Heraustrennen wegspringen. Wer ein wildes Aussäen des Salats vermeiden möchte, sollte auf der Arbeitsfläche eine Zeitung breit auslegen. Diese fängt abhanden gekommene Samen auf.

 

Schritt 4: Salat-Saatgut richtig aufbewahren

Die Salat-Samen lassen wir gerne noch ein paar Tage an der Luft auf einem Stück Küchenpapier trocknen. Danach kommen sie in einen Papierbeutel oder ein Einmachglas. Das Salat-Saatgut wird dunkel und trocken gelagert.

Wichtig bei der Lagerung ist, dass man alle selbstgezogenen Samen beschriftet. Dabei sollte auch auf das Erntejahr eingegangen werden, um die Dauer der Keimfähigkeit nicht zu überschreiten.

Perfekt sortieren lassen sich unterschiedliche Samen in einem Ordner. Die Samen werden inklusive Küchenpapier in den Klarsichthüllen aufbewahrt. Die Beschriftung erfolgt auf dem Papier selbst, sodass man im nächsten Jahr eine übersichtliche Sammlung hat. Um den Ordner zu deponieren, eignet sich v.a. ein dunkler und trockener Schrank.

 

Wie lange kann man die Salatsamen aufbewahren?

Wenn man Salatsamen trocken und dunkel lagert, kann man von einer Haltbarkeit von zwei bis vier Jahren ausgehen. Feldsalat ist im Vergleich mit 2 bis 3 Jahren kürzer keimfähig. Eissalat und Kopfsalat kann zwischen drei und vier Jahren aufbewahrt werden.

Grundsätzlich kann man die Keimfähigkeit von Salat-Samen aber auch verlängern, indem man sie trocken einfriert. Bei etwa -18 Grad Celsius sind die Samen dann noch einige Zeit länger keimfähig. Nach dem Auftauen muss die Saat direkt verwendet werden.

 

Kann man Salat auch ohne Samen vermehren?

Man kann Salat auch über Ableger vermehren. Dazu gräbt man den Salat heraus und entfernt abgestorbene Blätter. Der Salat wird nun in Längsrichtung durchtrennt. Dickere Salatstrünke können erneut halbiert werden. So erhält man pro Salatkopf 3 bis 5 Ableger, die man erneut einpflanzen kann.

Wichtig beim Durchtrennen ist es mindestens ein Salatblatt pro Ableger übrig zu lassen. Die neuen Salate werden so tief wie vorher und mit etwa 30 cm Abstand wieder eingepflanzt. Die Blätter dürfen keinesfalls mit Erde bedeckt werden.

Dieser Trick kann auch unter Umständen mit gekauftem Salat funktionieren. Wenn man jede Woche neue Salatblätter ernten möchte, kann man den Strunk inklusive Wurzeln einpflanzen und ihn nach paar Wochen durchtrennen. Bei der Ernte der Blätter lässt man stets einzelne übrig, damit der Salat genug Energie hat neue nachzubilden.

 

Kann man die Samen des nächsten Salats auch wieder benutzen?

Man kann auch die Salat-Samen der Nachkommen erneut ernten. Da Salat ein Selbstbefruchter ist, gibt es nur ein geringes Risiko, dass sich die Eigenschaften über die Generationen unterscheiden. Durch die Selbstbefruchtung ist die Wahrscheinlichkeit einer Überkreuzung mit anderen Sorten und damit die genetische Veränderung sehr gering.

 

Kann man auch aus Salat aus dem Supermarkt Samen ernten?

Salat aus dem Super-, Bio- oder Gemüsemarkt ist zwar zum Essen geeignet, dennoch nicht samenreif. Die Salatköpfe haben noch keine Blüten gebildet und eignen sich dementsprechend nicht, um die Salat-Samen zu gewinnen. Bei gekauftem Salat kann man gegebenenfalls jedoch versuchen den Salatstrunk erneut einzupflanzen.

Nimmt der Salat die neue Umgebung an und bildet weitere Wurzeln aus, kann man nach etwa 2 Wochen neue junge Salatblätter von unten abernten. Der gekaufte Salatkopf kann im Anschluss bis zur Samenreife wachsen, die notwendig ist, um die Salat-Samen zu entnehmen.

 

Lassen sich die Salatsamen auch im Backofen oder Dörrgerät trocknen?

Salatsamen sollten weder im Backofen noch im Dörrgerät getrocknet werden. Da die Blüte zur Samenreife ohnehin nur wenig Restfeuchtigkeit enthält, kann man die Samen problemlos innerhalb von wenigen Stunden an der Luft trocknen. Höhere Temperaturen als 35°C können die Keimfähigkeit des Salats verschlechtern.

 

Wie pflanzt man selbstgezogene Salatsamen ein?

Selbstgezogene Salatsamen werden genauso wie gekaufte verwendet. Den Salat kann man vorziehen und Ende März bis Anfang April einpflanzen. Wichtig ist, dass man die gewonnenen Salat-Samen nur mit einer dünnen Schicht Sand überdeckt. Die Aussaat ist je nach Sorte bis in den September hinein möglich.

Im Sommer ist auf ausreichend Schatten zu achten. Wer erneut für das nächste Jahr Salat-Samen ziehen möchte, wird nach der Aussaat bereits darauf achten, welche Salatköpfe sich am schönsten entwickeln. Auch, wenn es verführerisch ist genau diese vollständig zu essen, sollte man die Pflanze bis zur Samenreife wachsen lassen.

 

Wie viele Salate braucht man, um im nächsten Jahr genug Samen zu haben?

Ein einzelner Salat bildet mit der Zeit hunderte Samen aus. Es ist jedoch sinnvoll stets mindestens zwei Pflanzen auszuwählen, von welchen man die Salat-Samen gewinnen möchte. Sind die genetischen Nachfolgen einer Pflanze nicht zu gebrauchen, ist ansonsten die gesamte Ernte hinüber.

Wählt man mehrere Pflanzen, von denen man die Samen gewinnt, kann man das Risiko einer genetischen Verschlechterung des Salates minimieren. Die anderen Samen gleichen den Verlust aus.

 

Vorteile, wenn man seine Salat-Samen selber erntet

Salat kann trotzdem teils geerntet werden

Im Gegensatz zu anderen Gemüsearten kann man bei Salat trotz dem, dass man die Salat-Samen ernten will, einzelne Salatblätter verzehren. Dabei kann man jede Woche einzelne junge Blätter vom unteren Teil der Pflanze entnehmen.

 

Salat-Samen selbst ernten spart Geld

Eine Packung Salatsaat kostet einzeln betrachtet nicht viel. Bedenkt man jedoch, dass man noch einige anderen Samen benötigt, summieren sich die jährlichen Kosten zu einem guten Betrag. Schaut man jedes Jahr, dass man ein paar Pflanzen in die Samenreife treibt, kann man sich so jährlich von dem Geld z.B. neue Gartenwerkzeuge beschaffen.

 

Keine Mogelpackungen mit Salatsamen mehr

Kauft man sich jedes Jahr neue Samen, ist es ungewiss wie der Salat schmeckt und ob er sich in der Umgebung überhaupt gut entwickeln wird. Der Vorteil, wenn man seine Salat-Samen selber zieht, ist, dass man bereits den eigenen Salat gut kennt und weiß, dass er gut wächst. Man spart sich das Risiko umsonst Geld für schlecht wachsende Pflanzen auszugeben.

 

Salat ist vergleichsweise leicht zu vermehren

Bei Salat ist wesentlich weniger zu beachten als bei anderen Gemüsesorten. So muss man beispielsweise bei der Gewinnung von Zucchini-Samen darauf achten, dass keine Fremdbestäubung durch z.B. einen Zierkürbis stattfindet. In Folge ist es sinnvoll die Blüten abzukleben und manuell zu bestäuben. Dieser Aufwand entfällt bei der Gewinnung von Salat-Samen.

 

Nachteile, wenn man seine Salat-Samen selber erntet

Der Salat wird mit dem Alter ungenießbar

Salat, der alt ist, schmeckt bitter und hölzern. Zwar kann man hin und wieder einzelne Blätter des Salates ernten, dennoch muss man den Rest der Pflanze für die Samen opfern.

 

Die Salat-Samen sind klein und schwerer zu entnehmen

Im Vergleich zu anderem Gemüse sind die Samen des Salates unhandlich. Sie sind klein und gehen schnell verloren. Die kleinen Blüten müssen einzeln entleert werden. Um den Unterschied mit einem Beispiel deutlich zu machen: Samenreife Gurken können einfach mit einem Löffel ausgeschabt werden.

 

Fazit: Salat-Samen ernten ist eine einfache Praxis, die Gewissheit über die Qualität gibt

Qualitativen Salat sollte man auf jeden Fall vermehren. In der Regel werden die Vorzüge der Sorte genetisch weitergegeben, da Salat in den meisten Fällen samenfest ist. Wer den gesamten Salatkopf entfernt, verpasst die Möglichkeit im nächsten Jahr erneut von demselben Ergebnis profitieren zu können.

Unter dem Jahr kann man jedoch auch einfach den Salatstrunk halbieren und die Ableger einzeln einpflanzen. Dies ist eine gute Alternative zur Vermehrung, wenn das Jahr für eine Neu-Aussaat zu kurz ist.

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