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Gute Nachbarn der Paprika » Mischkultur mit Paprikapflanzen

Gute Nachbarn der Paprika - Mischkultur
Da die meisten Hobby-Gärtner in einer Mischkultur anbauen, ist die Frage nicht weit welche guten Nachbarn Paprika haben kann. Grundsätzlich kann eine Paprikapflanze durch die positiven Vorzüge anderer Pflanzen deutlich profitieren. Es gibt jedoch auch Negativbeispiele für eine Mischkultur mit Paprika. Das Wachstum und die Ernte sind stark gehemmt.

Doch worauf kommt es beim Anbau von Paprika an und was sind gute Nachbarn für Paprika?

 

Gute Nachbarn für die Mischkultur mit Paprika

Es gibt beim Anbau von Paprika 12 gute Nachbarn:

  • Gurken: Paprika spendet Schatten & Bewässerung sehr ähnlich
  • Kohl: spätere Vegetationsperiode & mögen Schatten
  • Möhren: fördern die Entwicklung der Paprika
  • Basilikum: vertreibt Schädlinge
  • Borretsch: zieht Bestäubungsinsekten an Lavendel: vertreibt Ameisen
  • Oregano
  • Rosmarin
  • Dill: effektiver Schutz vor Blattläusen
  • Petersilie: intensiver Geruch schützt vor Schädlingen
  • Thymian: hält Ameisen fern, die Blattläuse beschützen
  • Anis
  • Baldrian

 

Schlechte Nachbarn für die Mischkultur mit Paprika

Es gibt beim Anbau von Paprika 9 gute Nachbarn:

  • Mais: benötigt zu viel Stickstoff
  • Tomaten: Ähnliche Pflege jedoch auch Starkzehrer
  • Kürbis: Starkzehrer und somit Konkurrent für Nährstoffe
  • Zucchini: Starkzehrer und somit Konkurrent für Nährstoffe
  • Kartoffeln: Starkzehrer und somit Konkurrent für Nährstoffe
  • Auberginen: Starkzehrer und somit Konkurrent für Nährstoffe
  • Kohlrabi: hemmt Wachstum der Paprika
  • Rote Bete: hemmt Wachstum der Paprika & Starkzehrer
  • Fenchel: hemmt Wachstum der Paprika

 

Auf den Nährstoffbedarf der Paprika achten

Die Paprika zählt zu den Mittelzehrern. Konkret bedeutet das, dass die Pflanze weniger Nährstoffe als z.B. Kartoffeln (Starkzehrer) benötigt aber mehr als z.B. Feldsalat (Schwachzehrer). Um eine Konkurrenz um die begrenzt vorhandenen Nährstoffe in der Erde zu vermeiden, sind gute Nachbarn der Paprika besonders andere Schwach- und Mittelzehrer.

Weitestgehend zu vermeiden sind andere Starkzehrer, da ansonsten ein Mangel an Stickstoff, Phosphor und Kalium entstehen kann.

Wer dennoch bereits zwei Starkzehrer nebeneinander eingepflanzt hat, sollte genügend düngen. Besonders den Stickstoffgehalt kann man beispielsweise durch den Einsatz einer Brennnesseljauche, von Hornspänen oder Flüssigdünger erhöhen.

Weniger überraschend ist beispielsweise, dass sich die Paprika sich nicht mit Rote Beete verträgt. Beide Pflanzen sind Starkzehrer und benötigen für ihr Wachstum eine Menge Nährstoffe.

 

Auf die Vegetationsperioden der einzelnen Nachbarn achten

Der Platz im Garten ist begrenzt. Unsere Paprika wird zu den Eisheilige (Mitte Mai) ausgepflanzt und benötigt ab dann bis etwa Mitte August den Platz im Garten. Da die Paprika einjährig ist, kann sie ab dann Platz für anderes Gemüse machen.

Man kann also ab etwa August damit rechnen, dass hinter den Pflanzen erneut genug Licht vorhanden sein wird. Aber auch für die Nachkultur kommen besonders späte Rot- und Weißkohlsorten, Grünkohl oder Rosenkohl in Frage. Diese wachsen sogar bis in den Winter hinein.

Da das Beet zwischen Januar und Mai auch vor dem Auspflanzen der Paprika frei bleibt, kann man hier von bestimmten Vorkulturen profitieren. Dazu gehören beispielsweise Kopfsalat, Spargel, frühe Retticharten und Lauch.

 

Auf die Wachstumshöhe der Nachbarn der Paprika achten

Bei der Wahl einer guten Nachbarschaft für Paprika ist auch die Wuchshöhe zu beachten. Paprikapflanzen können je nach Sorte etwa einen Meter Höhe erreichen. Weniger verwunderlich ist es also, dass sich Gemüse wohl fühlt, welches v.a. halbschattig wächst.

Dazu gehören beispielsweise Gurken. Andersherum liebt die Paprikapflanze die Sonne und will selbst ebenfalls nicht verdeckt werden. Keine gute Idee ist es Paprika also nah neben Tomaten zu pflanzen. Ein ausreichend großer Abstand ist notwendig, damit beide Pflanzen nicht um das Sonnenlicht konkurrieren.

 

Wasserbedarf der Paprikapflanze mit denen des Nachbarn in der Mischkultur abgleichen

Die Paprikapflanze wird im Optimalfall täglich gegossen. Wird es für die Pflanze zu trocken, entzieht sie ansonsten den Schoten das Wasser. Bei der Suche nach guten Nachbarn für die Paprika, sollte man diesen hohen Wasserbedarf abgleichen.

Nur im Hinblick auf die Häufigkeit und Intensität der Bewässerung sind Gurken also ein guter Nachbar für unsere Paprika.

Eine Gurkenpflanze benötigt während des gesamten Anbaus über 10 Liter Wasser und ist ein guter Wegbegleiter für die ebenfalls sehr durstige Paprika.

Es ist sinnvoll zwei wasserbedürftige Pflanzen nebeneinander zu platzieren. So kann man keine Pflanze überwässern, während die andere austrocknet. Bei einer solchen Mischkultur ist jedoch eine ausgelassene Bewässerung besonders fatal. Beide Pflanzen können bei vergessener Bewässerung sehr stark miteinander konkurrieren. Die Feuchtigkeit wird meist aus den Früchten zurückgezogen, sodass die Ernte mager ausfällt.

 

Gute Nachbarn der Paprika: Auf den idealen pH-Wert der Erde achten

Paprika wird in Erde mit einem pH-Wert zwischen 6,2 und 7 kultiviert. Entsprechend ist es sinnvoll nur Pflanzen als Nachbarn zu wählen, welche sich auch bei einem leicht sauren Boden wohlfühlen.

Auch Gurken fühlen sich bspw. bei einem solchen pH-Wert noch wohl. Absolut ungeeignet ist hingegen die Nachbarschaft zu unterschiedlichen Beeren. Heidelbeeren bevorzugen beispielsweise einen pH-Wert zwischen 4 und 5. Aber auch die Nachbarschaft zu Erdbeeren kann kritisch werden, da hier der Wert zwischen 5,5 und 6,5 liegen soll.

 

Vertragen sich Leguminosen mit jedem Gemüse?

Leguminosen können durch eine hilfreiche Symbiose mit Rhizobien ihren eigenen Stickstoff bilden. Sie wachsen also unabhängig von dem Nährstoffgehalt im Boden und können deswegen auch oft neben Stark- und Mittelzehrern wachsen.

Dazu zählen beispielsweise Hülsenfrüchte, wie Bohnen, Erbsen oder Linsen. Oftmals wird jedoch besonders die Erbse als schlechter Nachbar aufgeführt, weil das Wachstum der Paprika nachlässt. Ein möglicher Grund hierfür könnte sein, dass Leguminosen zwar ihren eigenen Stickstoff zur Verfügung haben, dennoch von dem Phosphor und Kalium der Erde zehren.

 

Vorteile, wenn man eine Mischkultur im Garten betreibt

Wer eine Mischkultur im Garten betreibt und gute Nachbarn für die Paprika findet, kann von folgenden Vorteilen profitieren:

  • Gegenseitiger Schutz vor Schädlingen & Krankheiten (z.B. Thymian gegen Ameisen)
  • Stärkeres Wachstum durch abgestimmte Nährstoffverfügbarkeit
  • Verdrängung von Unkraut
  • Erleichterung der Pflegearbeit durch bessere Zugänglichkeit
  • Paprikapflanze wirft Schatten für anderes Gemüse
  • Ideale Ausnutzung der Fläche durch unterschiedliche Vegetationsperioden
  • Mehr Ertrag durch Anlocken von Bestäubungsinsekten (z.B. durch Basilikum)

 

Außerdem zu beachten: Unterschiedliche Paprikasorten nur bedingt nebeneinander anzubauen

Gesondert zu erwähnen ist die Nachbarschaft zwischen unterschiedlichen Paprikasorten. Wer jedes Jahr neue Samen kauft und genügend Platz zwischen den einzelnen Pflanzen lässt, kann unbesorgt jede erdenkliche Paprikasorte nebeneinander pflanzen.

Will man hingegen die Paprikasamen aus der Pflanze gewinnen und im nächsten Jahr nutzen, ist eine Sortenreinheit anzustreben. Konkret heißt das, dass man nur eine Sorte in unmittelbarer Nähe anbauen sollte. Zwar besitzen Nachtschattengewächse überwiegend zwittrige Blüten, dennoch kann es zu einer ungewollten Kreuzung zwischen den Sorten kommen.

Das Resultat ist, dass sich die Eigenschaften der Paprika im nächsten Jahr deutlich unterscheiden können.

 

Gute Nachbarn der Paprika: Vieles basiert auf Erfahrungen & es gibt viele Widersprüche

Die Mischkultur ist ein sehr umstrittenes Thema und es gibt sehr unterschiedliche Meinungen. Das hat in meinen Augen vor allem mit der Vielfalt der Einflussfaktoren zu tun. Nicht nur die Bewässerungsmenge, sondern auch die Nährstoffverteilung, der Schattenwurf, pH-Wert (u.v.m.) müssen aufeinander abgestimmt werden.

Grundsätzlich geht Probieren über Studieren und wir alle können voneinander lernen. Die hier angegebenen Optionen sind nicht in Stein gemeißelt. Viel Erfolg beim Gärtnern!

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