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Paprika wächst nicht » Hilfreiche Tipps, wenn das Wachstum ausbleibt

Paprika wächst nicht
Das Wachstum der Paprikapflanze bleibt trotz geduldigen Wartens aus? Wenn die Paprika nicht ordentlich wächst, muss man nicht gleich den Kopf in den Sand stecken. Häufig sind es Kleinigkeiten, die man machen kann, um das Wachstum anzukurbeln.

Oft ist es bei vielen Hobby-Gärtnern aber auch die fehlende Geduld. Wann sollte man welche Maßnahmen ergreifen, wenn die Paprika nicht wächst? Und wie schnell kann man mit einer ausgewachsenen Pflanze rechnen?

Wie schnell wachsen Paprikapflanzen für gewöhnlich?

Zieht man die Paprikapflanzen ab späten Februar vor, sind sie nach 3 Wochen ungefähr 5 Zentimeter hoch. Wenn man die Pflanzen nach Eisheiligen (Mitte Mai) auspflanzt, kann man ab Ende Juni die ersten grünen Schoten erwarten. In den darauffolgenden 3 Wochen reifen diese zu erntereifen roten aus.

Dieser Normalverlauf kann selbstverständlich je nach gewählter Paprikasorte stark variieren. Sorten mit kleinen Früchten sind in der Regel schneller erntebereit als welche mit großen (z.B. Blockpaprikas).

Da die Kultur ursprünglich aus dem Süden kommt ist es wenig verwunderlich, dass erst mit wärmeren Tagen das Wachstum voll und ganz einsetzt. Erfahrungsgemäß bleiben die Pflanzen die ersten Monate klein bis sie plötzlich einen Wachstumsschub bekommen.

Selbst nach drei Monaten kann es frustrierend sein eine etwa 20 Zentimeter große Pflanze anzusehen. Die Geduld zahlt sich jedoch aus: Im Juli gibt es meist leckere knackige Schoten auf den Tisch!

 

Was kann man tun, wenn die Paprika-Samen nicht wachsen?

Weil die Pflanze besonders anfällig für Temperaturen unter 5 Grad Celsius ist, ist es selten sinnvoll diese direkt im Freiland anzubauen. Man achtet beim Vorziehen darauf, dass die Paprika an einem sonnigen und warmen Ort steht.

Auch die Paprikasamen sollten sorgfältig gewählt werden: Paprikasamen aus gekauften Schoten sind meist ungeeignet. Die Nachkommen aus einer solchen Schote unterscheiden sich genetisch zu sehr von ihren Elternpflanzen. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Pflanze nicht ordentlich wächst oder Früchte mit unerwünschten Eigenschaften trägt, ist sehr hoch.

Auch selbst gewonnene Samen aus sogenannten F1-Hybriden sind genetisch zu unterschiedlich von ihren Elternpflanzen. Wer seine Samen vermehren möchte, sollte lieber auf samenfeste Sorten wechseln. Ein sortenreiner Anbau sorgt zudem dafür, dass sich keine Kreuzungen bilden, die das Erbgut zu sehr aufspalten.

Hat sich nach 2 Wochen immer noch nichts getan, sollte man auf andere Samen setzen. Bestenfalls überprüft man die Qualität der Erde erneut. Da Paprika ein Starkzehrer ist, benötigt er genügend Nährstoffe, um eine stabile Pflanze auszubilden.

 

Tipp: Fertige Paprikapflanzen kaufen und auspflanzen

Wesentlich bessere Erfolge hat man, wenn man eine vorgezogene Paprikapflanze einer Gärtnerei im Garten einpflanzt. Die Pflanzen wachsen unter professionellen Bedingungen und sind robuster als junge selbstgezogene Pflänzchen.

Nach Eisheiligen sind die Temperaturen in der Regel hoch genug, um die Pflanze im Freiland auszupflanzen.

 

Was kann man unternehmen, wenn keine Paprika an der Pflanze wachsen?

Wenn keine Paprika an der Pflanze wächst, ist es wahrscheinlich, dass die Blüten nicht ordentlich bestäubt wurden. Nur bestäubte Blüten können Schoten bilden. Man kann Paprikablüten selbst bestäuben, indem man mindestens alle 3 Tage leicht an der Pflanze schüttelt.

Die Vibration setzt in den zwittrigen Blüten den Blütenstaub frei, welcher die weibliche Narbe bestäubt.

 

Was kann man tun, wenn das Wachstum der gesamten Pflanze abnimmt?

Wenn die Paprikapflanze nicht wächst, gibt es effektive Maßnahmen:

  • Auf die richtigen Temperaturen achten, um das Wachstum der Paprika zu fördern
  • Der Boden der Paprikapflanze sollte regelmäßig feucht gehalten werden
  • Den Standort der Pflanze anpassen
  • Paprika mit genügend Nährstoffen versorgen
  • Für das beste Wachstum qualitative Paprika-Samen verwenden

 

Auf die richtigen Temperaturen achten, um das Wachstum der Paprika zu fördern

Da die Paprikapflanze aus südlichen Gebieten stammt, ist das beste Wachstum von Jungpflanzen bei Temperaturen rund um 25 °C. Unter 5 Grad nimmt selbst eine heranwachsende Pflanzen Schäden. Aber auch hohe Temperaturen über 35°C hemmen das weitere Wachstum.

Sind die Temperaturen zu hoch, kann man für zusätzlichen Schatten sorgen. Pflanzen in Töpfen können so umgestellt werden, dass sie vor zu starker Hitze gut geschützt sind.

Aber auch bei tiefen Temperaturen ist man nicht hilflos ausgeliefert. Die Pflanze kann über die Nacht bspw. im Keller zwischengelagert werden. Am Tag stellt man die junge Pflanze erneut raus. Dabei sind jedoch zu hohe Temperaturschwankungen zu vermeiden.

 

Der Boden der Paprikapflanze sollte regelmäßig feucht gehalten werden

Wächst die Paprika nicht, kann dies ein Hinweis auf eine mangelnde Wasserversorgung sein. Dabei gilt, dass Pflanzen im Topf häufiger bewässert werden müssen als im Freiland. Der Topf bietet mehr Fläche Hitze aufzunehmen. Wasser verdunstet entsprechend schneller.

An besonders heißen Tagen kann es erfahrungsgemäß sinnvoll sein die Erde bis zu zwei Mal am Tag auf ihre Feuchtigkeit zu prüfen. Der Boden sollte immer leicht feucht sein. Dennoch ist Staunässe zu vermeiden.

 

Den Standort der Pflanze anpassen

Sind die Temperaturen mild ist ein guter Trick die Pflanze nah einer Wand aufzustellen. Die Wand heizt sich über den Tag auf und gibt ihre Wärme in der Nacht erneut ab. Ideal ist eine Südwand, welche zusätzlich vor Wind schützt.

Grundsätzlich sind Paprikapflanzen windgeschützt und einem warmen Ort mit viel Licht anzupflanzen. Kommt es hingegen zu Temperaturen über 35°C, kann es hilfreich sein für zusätzlichen Schatten zu sorgen.

Als Mindestabstand wählt man zwischen zwei Pflanzen mindestens 60 cm. Dieser Abstand wirkt vor allem beim Auspflanzen im Mai sehr groß, wird jedoch benötigt, damit keine Konkurrenz um Licht, Wasser und Nährstoffe entsteht.

 

Paprika mit genügend Nährstoffen versorgen

Wächst die Paprika nicht, ist häufig eine Nährstoffunterversorgung schuld. Paprika gehören zu den sogenannten Starkzehrern, die nur unter optimaler Nährstoffversorgung gut wachsen.

Besonders das Anfangswachstum wird stark durch den Stickstoffgehalt der Erde bestimmt. Natürliche Stickstofflieferanten können hier Abhilfe schaffen: Eine gut verdünnte Brennnesseljauche oder Hornspäne sind ein idealer Lieferant von Stickstoff.

Wer jedoch akute Mängel hat, die sich vor allem durch blasse Blätter bemerkbar machen, sollte auf einen Flüssigdünger setzen*. Dieser wirkt wesentlich schneller und muss nicht erst von Mikroorganismen zersetzt werden.

Wer hingegen Flecken auf den Blättern entdeckt, sollte die Pflanze mit genügend Magnesium und Eisen versorgen.

 

Brennnesseljauche zur Düngung von Paprika herstellen

Brennnesseljauche ist ein nützlicher Lieferant für lebensnotwendige Nährstoffe. Dabei ist es unglaublich einfach den organischen Dünger aufzusetzen.

Man benötigt lediglich einen Kilogramm Brennnesseln. Diese rupft man mit Handschuhen klein und fügt sie in einen Eimer mit 10 Litern Wasser hinzu. Dabei spielt es keine Rolle, ob auch noch Gräser- und Unkrautreste beinhaltet sind. Ein Deckel wird lose auf den Eimer draufgelegt. Den Eimer stellt man in die Sonne.

Unter gelegentlichem Umrühren fangen die Brennnesseln nun an zu gären. Nach etwa 2 bis 3 Wochen, wenn sich kein weiterer Schaum mehr bildet, ist die Jauche einsatzbereit.

Ich nutze die Jauche immer im Verhältnis 1:9: Dabei schütte ich einen Liter Jauche in die Gießkanne und fülle sie bis zum oberen Rand vollständig mit Wasser auf. Üblicherweise wird ein Mischverhältnis von 1:10 empfohlen.

Brennnesseljauche fängt nach einiger Zeit an sehr zu stinken. Erfahrungsgemäß kann die Hinzugabe von ein wenig Gesteinsmehl Gerüche effektiv binden.
Brennnesseljauche hat eine 2-in-1-Funktion für unser angebautes Gemüse: Sie versorgt die Paprika nicht nur mit wertvollen Nährstoffen, sondern schützt auch vor einem Befall mit Blattläusen.

 

Für das beste Wachstum qualitative Paprika-Samen verwenden

Wenn die Paprika nicht wächst, kann dies bereits bei der Wahl der Samen seinen Ursprung haben. Qualitativ minderwertiges Saatgut kann die Vitalität der Pflanze stark beeinflussen. Besonders wer seine Paprikasamen selbst gewinnt, muss auf samenfeste Sorten setzen und ungünstige Kreuzungen unterbinden.

 

Ist es sinnvoll die Königsblüte der Paprika zu entfernen?

Die Königblüte ist die erste Blüte, die vor der ersten Abzweigung der Pflanze wächst. Entfernt man diese, wird behauptet, dass sich im Zeitverlauf mehr neue Blüten ausbilden. Auch, wenn diese Theorie umstritten ist, empfehlen wir bei magerem Wachstum die Königsblüte zu entfernen, um später ggf. die Chance auf mehr Früchte zu haben.

Wer hingegen so schnell wie möglich eine Schote ernten will, sollte die Königblüte dranlassen. Es kann jedoch im späteren Zeitverlauf sein, dass man viele weitere Paprikas verpasst.

 

Gibt es Paprikasorten, die bei uns schneller wachsen?

Wer wenig Geduld aufbringt und die Paprika schneller ernten möchte, kann auf Sorten zurückgreifen, welche schneller Schoten bilden. Dazu gehören v.a. Pflanzen mit kleineren Paprika, wie z.B. die Bratpaprika (pimientos de padron) oder die Sorte Pusztagold.

Größere Paprika, wie z.B. die klassische Blockpaprika benötigt mehr Zeit, um sich auszubilden. In der Regel ist mit einer Ernte vor Juli nicht zu rechnen.

 

Fazit: Paprika wächst nicht und dennoch kann man einiges tun

Wenn die Paprika nicht wächst, liegt es sehr oft an der mangelnden Geduld. Paprika ist anfangs klein und schießt erst im nach paar Monaten deutlich in die Höhe. Auch die Schoten bilden sich vergleichsweise spät.

Wer genug Geduld geübt hat, kann aber auch gut nachhelfen: Hat man es mit der Nährstoffversorgung nicht so ernstgenommen, kann man jetzt noch mit einem schnellwirkenden Flüssigdünger nachhelfen. Bei akuten Mangelerscheinungen ist der Einsatz von organischen Düngern nicht zu empfehlen, da dieser erst durch Mikroorganismen in Nährstoffe umgewandelt werden muss.

 

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