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Gemüse vor Frost schützen » Effektiv Kälteschäden verhindern (Anleitung)

Gemüse vor Frost schützen
Weil es bis Mitte Mai noch zu vereinzelten Frostnächten kommen kann, wundert es nicht, dass sich viele Gärtner fragen, wie man sein eigenes Gemüse vor Frost schützen kann. Tiefere Senken sind hier mehr betroffen als höhere Lagen im eigenen Garten.

Doch welche Möglichkeiten hat man, um einen temporären Frostschutz im eigenen Beet oder in den Töpfen aufzubauen?

 

Wie kann man Gemüse vor Frost schützen?

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Ganze Beete effektiv vor Frost schützen

Ganze Beete können mit einem Gartenvlies überzogen werden. Dabei setzt man Steine als natürlichen Abstandhalter zwischen Vlies und Pflanze ein. Bei Frostnächten empfehlen wir das Vlies in einer doppelten Lage über das Beet zu spannen und mit Steinen an den Rändern zu beschweren.

Durch die doppelte Schicht schafft man einen zusätzlichen Kältepuffer. Der Abstand zwischen Vlies und Beet ist wichtig, um die Luftzirkulation aufrecht zu erhalten. Auch vor einem unerwarteten Schneefall können die paar Zentimeter Abstand zur Pflanze Schutz gewährleisten.

Ist der Frost vorbei rollt man das Vlies wieder ein. Sind mehrere Frostnächte noch zu erwarten, lässt man das Vlies am Rand des Beetes aufgerollt liegen.

Weniger geeignet, um sein Gemüse vor Frost zu schützen, ist Wintervlies. Es besteht aus besonders dickem Material, welches kaum Licht durchlässt. Besonders bei jungem Gemüse ist diese Variante aufgrund der möglichen Nitratsteigerung nicht zu empfehlen.

Wenn es kalt und dennoch sonnig ist, kann eine schwarze Folie eine zusätzliche Wärmespeicherung bewirken. Die Folie wird rund um die Pflanzen auf der Erde ausgelegt. Die schwarze Farbe der Folie zieht die Wärme der Sonnenstrahlen besser an.

 

Alternativen zum Gartenvlies: Ganze Beete mit Lochfolie abdecken

Lochfolie besteht aus Kunststoff und besitzt eine Vielzahl von Löchern, die die Luftzirkulation zusätzlich ermöglichen. Dennoch entsteht ein Treibhauseffekt, welcher die Temperatur bis zu fünf Grad Celsius erhöht. Oftmals wird die Folie eingesetzt, um z.B. Radieschen spät im Jahr noch vor Frost zu schützen.

Der Nachteil der Folie ist jedoch eine höhere Luftfeuchtigkeit, die den Pilzbefall fördert. Keinesfalls sollte man bei Gemüse auf Folien ohne Luftlöcher setzen.

Egal, ob man sich für die Folie oder das Vlies entscheidet: An warmen Tagen wird die Abdeckung entfernt, damit Licht, Wasser und Luft besser zu dem Gemüse gelangt.

 

Wie kann man einzelne Gemüse-Pflanzen vor Frost schützen?

Einzelne Pflanzen im Beet kann man mit abgeschnittenen Plastikflaschen, Terrakottatöpfen, oder Pflanzenhüten schützen. Unter den Gefäßen entsteht ein eigenes Mikroklima, welches Wärme länger speichert und die Pflanze vor Frost schützt. Spätestens am nächsten Tag sollte man die Gefäße entfernen.

Wer keinen der erwähnten Helfer zur Hand hat, kann auch auf einen Karton setzten. Umgekehrt herum, nimmt dieser zwar viel Licht weg, ist jedoch eine gute provisorische Lösung. Auch das Abdecken mit Zeitung kann kurzfristig weiterhelfen. Die Ränder beschwert man mit der umgebenden Erde.

 

Zwischen einzelnen Gemüsepflanzen kann man einen Eimer mit warmem Wasser platzieren. Da Wasser nur langsam Wärme abgibt und Kälte aufnimmt, hält dieser die umgebenden Pflanzen noch ein paar Stunden warm. In Kombination mit dem Abdecken mithilfe von Gartenvlies kann man das junge Gemüse so zusätzlich vor Frost schützen.

 

Zusätzlicher Schutz vor Bodenfrost: Mulchen, Laub oder Tannenzweige

Eine etwa 5 cm hohe Schicht von Rasenschnitt, Laub oder Tannenzweigen kann den Bodenfrost hinauszögern. Bei vereinzelten Frostnächten im Mai kann man sich diese Arbeit jedoch sparen. Hier nehmen zwar die Lufttemperaturen rapide ab, dennoch bleibt der Boden meist über dem Nullpunkt.

Später im Jahr kann man diesen Trick jedoch gut gebrauchen und auch die Stämme der Pflanzen schützend umhüllen.

 

Wie kann man Gemüse in Töpfen vor Frost schützen?

Gemüse in Töpfen kann neben den bereits erwähnten Methoden auch noch zusätzlich mit Kokosmatten*, Schafwollmatten oder Luftpolstermatten umwickelt werden. Die Töpfe bieten ansonsten eine große Angriffsfläche für Frost.

Dabei ist auch auf eine ausreichende Isolierung zum Boden zu achten. Der Wasserabfluss muss dennoch möglich sein, damit keine Staunässe beim Gießen entsteht.

Die Erdoberfläche im Topf kann zusätzlich durch spezielle Kokos-Abdeckscheiben* warmgehalten werden.

Am besten sind die Pflanzen jedoch zuhause oder in der Garage aufgehoben. Zu beachten ist, dass zu hohe Temperaturschwankungen dem Gemüse zusetzen können. Ein unbeheizter Raum bis zu etwa 10 Grad Celsius eignet sich hervorragend für Zwischenlagerung bei Frost.

 

Hilft das Gießen Gemüse vor Frost zu schützen?

Die Bewässerung kurz vor einer einzelnen kalten Nacht kann Gemüse vor Frost schützen. Voraussetzung hierfür ist, dass der Frost eine Ausnahme bleibt. Sind längere Frostperioden zu erwarten, bewirkt die vorherige Bewässerung hingegen, dass die Schäden verschlimmert werden.

Besonders im April und Mai bei vereinzeltem Nachtfrost kann ein feuchter Boden die Wärme vom Vortag jedoch gut speichern. Am Tag kann sich die Feuchtigkeit dann erneut aufwärmen.

 

Welches Gemüse ist besonders anfällig für Frost?

Besonders kälteempfindlich sind Gurkenpflanzen, welche bereits knapp über dem Nullpunkt Schäden nehmen können. Aber auch Tomaten sind ungerne Frost ausgesetzt und sollten deswegen vorgezogen werden. Paprikapflanzen sollten bei kälteren Temperaturen ebenfalls in der wärmeren Garage, dem Keller oder idealerweise dem Wintergarten zwischengelagert werden.

Besonders frostempfindlich sind:

  • Gurken
  • Tomaten
  • Paprika
  • Mais
  • Kürbis
  • Zucchini
  • Bohnen

 

Gibt es frostfestes Gemüse, welches man anbauen kann?

Neben dem empfindlichen Gemüse gibt es auch frostfeste Alternativen zum Anbau. Besonders Wurzelgemüse und viele Kohlarten können kalte Tage gut überstehen:

  • Kopfkohl
  • Knollensellerie
  • Feldsalat
  • Grünkohl
  • Chinakohl
  • Rosenkohl
  • Rhabarber
  • Spinat
  • Winterporree
  • Möhren
  • Kohlrabi
  • Radieschen

 

Frostschäden bei Gemüse durch eine Düngung vorbeugen

In den meisten Düngern ist Kalium enthalten, welches als „Frostschutzmittel für die Pflanzen“ gilt. Auch unserem Gemüse kann dieser Effekt zugutekommen: Der natürliche Gefrierpunkt wird ähnlich wie bei der Anwendung von Streusalz nach unten korrigiert. Wer also seine Beete nach den Bedürfnissen des Gemüses düngt, profitiert nicht nur von einer besseren Nährstoffversorgung, sondern auch von einem natürlichen Frostschutz.

 

Fazit: Einzelne Frostnächte werden meist nur geringe Schäden hinterlassen

Kommt wieder vereinzelter Frost auf, muss man noch keine Angst haben, dass die Ernte dieses Jahr hinüber ist. Vereinzelte Frostnächte kann das Gemüse gut überleben. Wichtig ist, dass man dennoch die Schäden mit den angesprochenen Maßnahmen minimiert.

Sinnvoll ist es das Gartenvlies ohnehin durchgehend bereit zu halten*, um in überraschend kalten Nächten die Abdeckung nur noch ausrollen zu müssen.

 

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